Rückenwind für venezolanische Opposition
„Referendum“. „7,18 Millionen Menschen haben den Schrecken Maduros bestätigt“, schrieb der oppositionelle Präsident der Nationalversammlung, Julio Borges. Mehr als ein Drittel der wahlberechtigten Venezolaner beteiligte sich am Sonntag an der symbolischen Volksabstimmung gegen Staatschef Nicolás Maduro. In ihrem erbitterten Kampf gegen die Regierung protestiert die Opposition mit dem „Referendum“gegen die geplante Verfassungsänderung. Der Präsident würde sich dadurch diktatorische Vollmachten sichern, so die Befürchtung.
Der Urnengang wurde von blutigen Szenen überschattet. Bei einem Überfall auf Oppositionsanhänger wurden eine 61- jährige Frau getötet und drei weitere Menschen verletzt, so die Staatsanwaltschaft. Unbekannte auf Motorrädern hätten auf Bürger vor dem Wahllokal geschossen. Die Verantwortlichen für die Opposition: „paramilitärische Gruppen“aus Maduros Umkreis.
Zeichen für Demokratie
Die Regierung rief einen Boykott für die von ihr als „illegal“betitelte Abstimmung aus. Als offene Kampfansage ließ Maduro eine Generalprobe für die Wahl der verfassungsgebenden Vollversammlung abhalten, die für Ende Juli angesetzt ist. Die angestrebte Verfassungsreform trifft jedenfalls auf wenig Zustimmung: 98 Prozent der Wähler stimmten bei dem „Referendum“gegen die Pläne Maduros.
„Ich tue es, weil es ein Zeichen für Demokratie ist“, sagte die 23-jährige Vanessa Elian in Caracas. Angespornt von dem „überwältigenden“Ergebnis hat die Opposition in Venezuela nun eine erneute Ausweitung ihrer Proteste gegen Maduro angekündigt.