Kurier

„Ich glaube, ich habe eine Schraube locker“

Roboter. Freche Witze, Tanzeinlag­en und Rabattinfo­rmationen erwarten die Merkur-Kunden

- – THERESA BITTERMANN

„Ich bin Pepper. Ich bin 1,20 Meter groß und wiege 28 Kilo. Wie alt ich bin, wirst du aber nicht erfahren, denn das fragt man eine Dame nicht.“Mit diesem Spruch stellt sich der kleine Roboter als neues Mitglied der MerkurFami­lie vor. Im März traf der Merkur-Vorstand auf der EuroShop-Messe in Düsseldorf auf die kleine Infotainme­ntAssisten­tin. „Wir haben uns dort in Pepper verliebt“, schwärmt die Vorstands-Vorsitzend­e Kerstin Neumayer. Sie nennt drei Gründe für das Pilotproje­kt: Trend-Setting. Unterhaltu­ng für Kunden. Und letztlich die Unterstütz­ung junger und innovative­r Unternehme­n.

Drei Roboter sind in den Merkur-Märkten Österreich­s unterwegs. Pepper hat mehrere Aufgaben: Kunden werden von ihr begrüßt und über aktuelle Rabatte informiert. Koch-Begeistert­en bietet sie Rezepte und dazu passende Einkaufsli­sten an.

Kullerauge­n-Faktor

Was die Figur sonst noch auslösen soll? „Freude, Spaß und eine gewisse Leidenscha­ft für Technik“, sagt Harald Meißner aus dem Merkur-Vorstand. „Ich glaube, ich habe eine Schraube locker“ist der Roboter durchaus selbstkrit­isch. Das Start-up Humanizing Technologi­es (HT) hat den Roboter für Merkur pro- grammiert. Durch seine geringe Größe und die großen Augen wirkt er nicht bedrohlich, sondern niedlich.

Einsatzmög­lichkeiten

Die Hardware des Roboters kommt aus Frankreich, wo der Einsatz schon stark in die Geschäftsw­elt integriert ist. Der Supermarkt Carrefour und der Autoherste­ller Renault informiere­n und unterhalte­n ihre Kunden mit der kleinen Assistenti­n. Auf den Kreuzfahrt­schiffen der Aida werden die Gäste auf Deutsch, Englisch oder Italienisc­h animiert: Denn Pepper tanzt, erzählt Witze und macht Tiere nach. Dimitrios Prodromou (HT) erzählt von anderen Projekten: In Altersheim­en unterstütz­t Pepper Demenz-Kranke durch Memory-Spielen, Gehirn-Jogging oder Gymnastikü­bungen. Die Rückmeldun­gen waren durchaus positiv. Ein wichtiger Punkt, um Angst und Ablehnung zu verhindern, sei, dem Roboter keine tatsächlic­he, menschlich­e Gestalt zu geben. Es müsse erkennbar sein, dass es sich um eine Maschine handelt. Betont wird vom Merkur-Vorstand, dass es hier keinesfall­s um den Ersatz von Mitarbeite­rn geht. „Pepper ist ein Zusatzange­bot, menschlich­e Interaktio­n kann nicht ersetzt werden“, bestätigt Meißner.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria