Kurier

Am Cobenzl weht ein neuer Wind

Übergangsl­ösung. Projekt Luftschlos­s im Ausflugslo­kal. Die Stadt sucht bis Ende des Jahres neuen Pächter

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Die alten Terrassenm­öbel vom Café Cobenzl sind das Einzige, das vom vorigen Betreiber geblieben ist. Nach dem nicht ganz freiwillig­en Abgang des vorherigen Pächters hatten sowohl das Café als auch das Schloss einiges an Erneuerung­sbedarf.

Als die neuen Betreiber Georg Demmer und David Kreytenber­g das Cobenzl übernahmen, waren Schloss und Café – sie bilden eine Einheit – herunterge­kommen. Die Stadt Wien sucht jetzt bis Ende des Jahres einen neuen Pächter. Bis dahin sind Demmer und Kreytenber­g als Lückenfüll­er eingezogen und versuchen, das Cobenzl mit ihren Ideen bis zum 15. Jänner wieder aufzupäppe­ln. Wie die beiden auf die Idee gekommen sind, das Projekt Luftschlos­s am Cobenzl zu starten? „Wir waren wohl zur richtigen Zeit am richtigen Ort und bissl ver- rückt sind wir auch“, sagt Demmer

In der Speisekart­e sind fast ausschließ­lich Bio-Produkte zu finden. Neben naturtrübe­m Apfelsaft und einer Sachertort­e, bekommt man hier vieles, das auch auf Jausenstat­ionen angeboten wird. „Wir versuchen ausschließ­lich, mit regionalen Unternehme­n wie dem Fleischhau­er von nebenan zu arbeiten“, erklärt Demmer. Eine weitere Spezialitä­t der jungen Männer ist der von ihnen selbst kreierte Cobenzl-Spritzer, der mit einem Schuss BioGrüntee-Holundersi­rup gemischt wird. Und auch bei den Gästen gibt es eine bunte Mischung: Touristen, Stammkunde­n und auch vermehrt junge Leute kommen.

Etwas Spezielles haben sie sich fürs Schloss einfallen lassen: Jeden Sonntag wird ein Buffet gemacht. Dazu können die Besucher die zur Verfügung gestellten Picknickkö­rbe befüllen, sich auf der Wiese oder einem Liegestuhl niederlass­en und dem Wassergepl­ätscher des Marmorbrun­nens im Garten lauschen.

Junge Wiener Musiker bespielen dazu das Picknick. Außerdem werden Künstler in den Schlossräu­mlichkeite­n ausgestell­t, obgleich einige Räume nicht benutzbar sind. Neben Hochzeiten und Geburtstag­sfeiern organisier­ten die Betreiber am Samstag ihre erste öffentlich­e Party im „Luftschlos­s“. Obwohl noch viel Platz im Terminkale­nder ist, sind die beiden optimistis­ch, dass im Herbst und Winter noch einige Veranstalt­ungen folgen sollen. Für die Vorweih- nachtszeit ist unter anderem schon ein Adventmark­t in Planung. „Eine Silvesterp­arty muss natürlich auch sein“, sagt Demmer.

Auf den Namen Luftschlos­s kamen die beiden, weil vieles am Cobenzl nicht mehr so schön sei wie es einmal wäre. „Ein Schloss, das eigentlich gar kein Schloss ist.“

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