Der Sommer auf heißer Rekordjagd
Wetter. In Wien gab es heuer schon 15 Hitzetage. Das sind fünf mehr als im heißesten Jahr 2003 insgesamt
Heiß, heißer, Sommer 2017: Die unzähligen Schweißperlen, die sich die Österreicher in den vergangenen Wochen von der Stirn gewischt haben, lassen sich jetzt in Zahlen fassen. 15 Hitzetage – also Tage mit Temperaturen über 30 Grad – wurden 2017 in Wien schon gemessen.
Zum Vergleich: 2003 war der bisher heißeste Sommer in Österreich. Damals wurden von Juni bis August nur zehn Hitzetage verzeichnet, damals in Klagenfurt. Der zweitheißeste Sommer war vor zwei Jahren – und der kann mit insgesamt 15 Hitzetagen in Wien auch nicht mehr mit dem heurigen Sommer mithalten.
Diese Woche geht das Schwitzen nämlich weiter. „Der heißeste Tag wird der Donnerstag. Da sind Temperaturen um die 36 Grad zu erwarten“, sagt Josef Lukas, Meteorologe des Wetterdienstes Ubimet. Am Dienstag ist mit Höchsttemperaturen um die 31 Grad, am Mittwoch mit 35 Grad zu rechnen. Vor allem im Osten wird die Hitzewelle bis zum Wochenende andauern.
Wetter-Experten bestätigen, dass der Sommer 2017 weitere Rekorde brechen könnte. Die Durchschnittstemperatur lag in der ersten Hälfte des meteorologischen Sommers 2,5 Grad über dem langjährigen Schnitt von 19,9 Grad. Heißer war es bisher nur 2003, als der langjährige Durchschnitt sogar um 2,9 Grad übertroffen wurde.
„Die große Hitze hält aus heutiger Sicht bis zum Wochenende. Am Sonntag könnten wieder bis zu 35 Grad erreicht werden. In der nächsten Woche deutet sich dann hingegen für ein paar Tage kühleres Wetter an, das ist aber noch sehr unsicher. Eine Prognose für August ist schwierig, derzeit deutet vieles darauf hin, dass die Temperaturen leicht überdurchschnittlich bleiben“, schildert Lukas.
Blitz-Rekordkurs
Beeindruckend sind die Zahlen bezüglich Blitzeinschläge in Wien. Mit 4500 gezählten Blitzen gab es 2017 schon um 435 mehr als in den vergangenen drei Jahren zusammen. 2014 wurden im gesamten Jahr 2189, 2015 insgesamt 223 und im Vorjahr 1653 Blitze gezählt.
Auf alle Bundesländer bezogen, war 2016 aber eines der stärksten Jahre in Sachen Blitzaktivität. 1,2 Millionen Einschläge wurden vergangenes Jahr im gesamten Bundesgebiet gezählt.
Besonders interessant bei der derzeitigen Wien-Zählung: Ausschlaggebend für die extrem hohe Zahl an Blitzen war das Gewitter am vergangenen Montag, das auch den Tornado in Wien-Schwechat zu verantworten hatte. Alleine in Wien wurden in einigen Stunden 3725 Blitzeinschlä- ge gezählt, das sind 82,8 Prozent der bisher gezählten 4500. Und die Gewitter-Saison ist noch nicht vorbei. Vom Westen her zieht laut Wetterexperten eine Front ins Land, die zum Wochenende auch den Osten erreichen soll. In Kombination mit den hohen Temperaturen sagt Ubimet-Meteorologe Lukas schwüles Wetter voraus.