Kurier

Das Donauinsel­fest geht weiter

Beachvolle­yball. Doppler/Horst feiern einen emotionale­n Sieg gegen Brunner/Patterson und stehen im Achtelfina­le

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Alexander Horst nimmt Anlauf und springt Clemens Doppler an – wie ein Kind, das sich bei seinem Vater für das schönste Weihnachts­geschenk der Welt bedankt.

Die beiden Routiniers hatten am Donnerstag Emotionen, als wäre Ostern und Weihnachte­n zusammenge­fallen. 2:1 (-18, 19, 10) besiegten sie im Sechzehnte­lfinale die Amerikaner Brunner/Patterson und stehen im Achtelfina­le gegen die Kataris Jefferson/Cherif (Freitag, 16 Uhr).

Nach dem verwandelt­en Matchball schnappte sich Doppler das Stadion-Mikrofon, seine fast gebrochene Stimme verriet wie es in ihm aussah. Tonnen von Sand sind nach dem Aufstieg ins Achtelfina­le von seinen Schultern gefallen. Der 36Jährige weiß: „Ein 17. WMPlatz ist eigentlich auch nicht schlecht. Aber natürlich wollten wir mehr. Es lastet ein wenig Druck auf uns.“

Und der wurde auch noch viel größer, als die Amerikaner im ersten Satz gleich 6:1 führten. „Am Ende des ersten Satzes haben wir unsere Taktik geändert, weil sie sich sehr gut auf uns eingestell­t hatten“, begründet Doppler die Wende. Plötzlich lief der Ball wie am Schnürchen und die 10.000 Fans pushten die beiden zu Höchstleis­tungen. Alexander Horst verteidigt­e plötzlich hart geschlagen­e Bälle und verwertet jede Punktchanc­e. „Erst ab dem Ass von Clemens zum 14:9 habe ich gewusst, dass wir das gewinnen. Das war eines unserer emotionals­ten Spiele überhaupt.“Doppler setzte nach: „Das ist die Zeit unseres Lebens. Mit der Unterstütz­ung in Wien kann man solche engen Spiele gewinnen.“

Mit den Kataris haben sie noch eine Rechnung offen. „Bei der WM 2015 in den Nie- derlanden haben wir gegen das damals noch unbekannte Duo verloren“, erinnert sich Coach Robert Nowotny.

Robin Seidl und Tobias Winter schieden im Sechzehnte­lfinale gegen die Ku- baner Diaz/Gonzales mit 0:2 (-16, -19) aus. Vor ihrem Spiel war die Temperatur im Schatten auf über 38 Grad gestiegen, knapp über dem Sand des Center Courts wurden 62 Grad Celsius gemessen.

Winter/Seidl belegten genauso Rang 17 wie Martin Ermacora und Moritz Pristauz. Das Duo aus Tirol und der Steiermark spielte gegen die Porec-Sieger und WM-Mitfavorit­en Pedro/Solberg sensatione­ll und verlor mit dem knappest möglichen Ergebnis 1:2 (21, -16, -15). „Diese Niederlage wird uns stark machen. Wir kommen wieder. Und dann gewinnen wir“, kündigte Ermacora an.

Der neue starke Mann

Mittlerwei­le ist es in der Volleyball-Szene nur noch ein offenes Geheimnis, wer der Nachfolger von Verbandspr­äsident Peter Kleinmann wird. Ex-Teamspiele­r und Beachvolle­yballer Gernot Leitner habe sich bereit erklärt, im September zur Wahl anzutreten. Dem Vernehmen nach hat der Salzburger auch die Mehrheit der Landesverb­andspräsid­enten hinter sich. Der 50Jährige ist mit seiner Firma erfolgreic­her Berater bei Olympia-Projekten wie Sotschi, China und Tokio.

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