Ein Referee mit Erfahrung im Netz
Wien. Martin Karner ist als österreichischer Schiedsrichter bei der WM
192 Athleten waren und sind bei dieser WM im Einsatz. Damit ihre Spiele zu einem Resultat führen, kümmern sich 25 Schiedsrichter (inklusive Video-Referees) um die Einhaltung der Spielregeln.
Seit drei Jahren ist auch der Österreicher Martin Karner im Einsatz. So auch bei der WM auf der Donauinsel. Ähnlich wie die Sportler, versucht er sich mit guten Leistungen für das Wochenende zu empfehlen.
Vier bis fünf Partien leitet er pro Tag in Wien. Das sei aber gar nicht so viel. „Auf der Europa-Tour haben wir oft sieben bis acht Matches“, erzählt der 40-Jährige. Das geht auch an die Substanz. Daher sei Regeneration sehr wichtig. „Es ist wichtig, dass man die Regenerationsphasen auch nützt.“
Hitze-Spiele
Die Temperaturen in Wien von mehr als 35 Grad würden die Sportler erstaunlich gut vertragen. „Aber einmal gab es bei einem Match ein Medical Timeout, weil eine Spielerin fast kollabiert wäre. Die Ärzte waren gleich da und der Spielerin ging es schnell wieder besser.“
Seit den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro haben Schiedsrichter die Unterstützung der Video-Referees. Jedes Team darf zwei Mal pro Satz eine Entscheidung anfechten und eine Challenge nehmen. 17 Kameras sind auf den Center Court gerichtet, Video-Referees kontrollieren die Szene. In Wien klappt das System überraschend gut und sind die meisten Entscheidungen nach 30 Sekunden gefällt. „Ich war am Anfang negativ eingestellt, weil es ja eine Kontrolle deiner Entscheidungen ist. Aber mittlerweile hat sich das geändert. Am ersten Tag hatte ich vier Challenges und ich hatte immer Recht.“Eine Folge ist, dass einige Spieler entspannter sind, weil sie eine Challenge nehmen können.
Zum Schiedsrichter ist Karner geworden, weil er den Sport liebt. „In meiner Jugend habe ich beim Geräteturnen Volleyball zum Aufwärmen gespielt. Dann habe ich in der Halle gespielt und mit meinem Bruder auch ein Beachvolleyballturnier auf der Donauinsel.“Jetzt kehrte er auf der anderen Seite des Spielfeldes auf die Plätze der Insel zurück. Dass er an den Finaltagen in Wien noch im Einsatz ist, glaubt Karner nicht. „Aber wer weiß? Letztes Jahr in Klagenfurt habe ich auch gedacht, dass ich am Wochenende Urlaub habe und dann war ich im Finale.“
Urlaub ist durch sein Hobby zum Luxus geworden. „Viereinhalb der fünf Urlaubswochen bin ich bei Turnieren.“In seinem Beruf ist er Netzwerktechniker bei WM-Sponsor A1, wo er für das zentrale Datennetzwerk im Mobilfunk verantwortlich ist. Als solcher weiß er: „Es sind sehr viele A1-Nutzer und Roaming-Kunden auf der Donauinsel. Der Auf bau der Infrastruktur hat Wochen gedauert. Aber dafür läuft jetzt alles reibungslos.“