Kitzbühel hat einen neuen Liebling
Generali Open. Sebastian Ofner steht sensationell im Semifinale und begeistert die Massen
Wer Sebastian Ofner so beim Tennisspielen zusieht, der würde nie auf die Idee kommen, dass Kitzbühel für den jungen Steirer erst das zweite ATP-Turnier seiner Lauf bahn ist. So unbekümmert und zugleich auch abgeklärt wie sich der 21-Jährige auf der für ihn ungewohnten großen Tennis-Bühne bewegt.
Mit seinem spektakulären und mutigen Spielstil begeisterte Ofner bei den Generali Open nicht nur die Fans, der Debütant stellte auch die prominente Konkurrenz vor ungeahnte Probleme. Nach dem Vorjahrsfinalisten Basilaschwili und dem Topgesetzten Cuevas eliminierte der Steirer gestern auch den Ar- gentinier Renzo Olivo und zog mit einem 6:3-1:6-6:3Erfolg ins Semifinale ein.
Das allerletzte Game des Viertelfinales stand sinnbildlich für den Unterhaltungswert dieser Partie. Erst wehrte Ofner souverän und nervenstark zwei Breakbälle ab, ehe er mit einem sehenswer- ten Netzangriff und einem glücklichen Netzroller den nächsten Coup fixierte.
„Mir fehlen die Worte. Es ist unglaublich, hier in Kitzbühel im Semifinale zu stehen“, freute sich der Steirer nach dem sensationellen Einzug in die Runde der letzten vier. Und mit ihm jubelt auch Turnier-Direktor Alexander Antonitsch. Denn in Abwesenheit von Dominic Thiemsorgt der Senkrechtstarter aus der Steiermark für volle Tribünen. Auch DaviscupKapitän Stefan Koubek ist von der Performance des Rookies angetan. „Sebastian ist in einer Superform, es ist für mich immer schön zu sehen, wenn sich einer in Richtung Team spielt.“
Im Semifinale wartet heute nicht Gerald Melzer, der im Viertelfinale scheiterte. Der Niederösterreicher unterlag João Sousa 6:2, 1:6, 3:6. Der Portugiese trifft damit heute auf Ofner (2. Partie nach 13 Uhr, ORF Sport+).