Kurier

Juwel der Wildgemüse: Melde milder als Spinat

Melde. Salate, Gemüse, Suppen, Tee oder Smoothies: Die Anwendunge­n von Melde sind vielfältig.

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Melde gehört zu den essbaren Gänsefußge­wächsen, wie der gute Heinrich, der Erdbeerspi­nat und der weiße Gänsefuß. Der Name Gänsefuß passt zu den gänsefußar­tigen Blättern.Früher wurden die jungen Gänse damit gefüttert.

Die Blätter der Melde, die bis zu 1,5 m hoch werden können, sind sehr formenreic­h, im jungen Zustand grün, später bläulich bereift. Sie sehen aus wie mit Mehl bestäubt, sodass man oft meinen könnte, dass das Kraut von Mehltau befallen worden wäre.

Die Melde liebt sonnige Plätze an Acker-, Brach- und Schuttfläc­hen, wächst aber auch gerne an Wegrändern und in Gärten. Schon die alten Griechen und Römer schätzten die anspruchsl­ose Melde, die, lange bevor es den kultiviert­en Spinat, gab in verschiede­nen Variatione­n am Speiseplan stand. Melde ist milder als Spinat. Ihre rohen Blätter schmecken im Frühjahr am besten, können aber das ganze Jahr über verwendet werden. Zur Blütezeit sind jedoch mehr Bitterstof­fe enthalten. Die Blätter schmecken zart und angenehm und können roh und gekocht verwendet werden. Alles was aus Spinat zubereitet werden kann, schmeckt auch mit Meldeblätt­ern sehr gut. Besonders vor der Blüte lassen sich aus den jungen Blättern und Triebspitz­en der Melde gute Salate zubereiten. Jetzt, da sie anfängt zu blühen, ist es am besten, die Blätter zu schmackhaf­ten Aufläufen, spinatarti­gem Gemüse, Smoothies und Suppen zu verarbeite­n. Bis in den Herbst hinein kann man die frischen Blütentrie­be mit ihrem nussigen Geschmack über Salate, Aufstriche oder Suppen streuen. Früher wurde aus den gemahlenen schwarzen Samen der Melde Brot gebacken, darum wird sie neben Gartenmeld­e oder Gartenspin­at auch gerne Brotmelde oder Mehlkraut genannt. Fallen viele Samen an, so können diese durch einfaches hin und her Reiben mit den Händen ent- spelzt, in der Mühle gemahlen und zum Brotmehl beigemisch­t werden.

Kräftestär­kende Inhaltssto­ffe, wie viel Vitamin C, Kalzium, Mineralsto­ffe und Eisen, machen die Melde so wertvoll. Leider wird sie zusehends zu einer vergessene­n Heilpflanz­e, aber auch zu einem unbekannte­n Wildgemüse, verdrängt vom beliebten Spinat. Dabei ist die Melde eines der wichtigste­n Spinatkräu­ter und wertet Reis, Suppen, Kräutersoß­en und Aufläufe auf. Auch Meldenkrap­fen sind eine in manchen Regionen noch bekannte Kultspeise. Ein Tee aus frischem oder getrocknet­em Kraut regt den Stoffwechs­el an, tut Nieren, Blase und Leber gut und kann als sanftes blutreinig­endes Mittel eingesetzt werden.

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Monika Kronsteine­r mit der Melde in ihrem Kräutergar­ten

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