Luftfahrtbehörde warnt vor Explosionsgefahr bei Airbus A350
Der europäische Flugzeugbauer hat bereits reagiert und die Probleme behoben. Auswirkungen auf den Flugverkehr soll es nicht geben
Die Aufgabe der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA ist es, für Sicherheit im Luftraum zu sorgen und vor etwaigen Katastrophen zu warnen. So gibt sie fast täglich Warnungen heraus, allerdings selten eine mit höchster Dringlichkeitsstufe. Eine solche Warnung hat die EASA nun für den Airbus A350-941 herausgegeben, wie die deutsche Tageszeitung Welt berichtet.
Demnach besteht die Gefahr, dass sich bei einer Verkettung von Fehlern das Gemisch von Kraftstoff und Luft im Treibstofftank entzündet. Diese Entzündung des Kerosin-Luftgemisches im Rumpftank würde zur unmittelba- ren Explosion mit katastrophalen Folgen führen, so die Behörde.
Hintergrund
Grund dafür soll ein Überhitzungsproblem einer Hydraulikpumpe beim Haupttank sein. Wenn sich im Tank nur noch wenig Kraftstoff, also großteils hochentzündliches Kerosin-Luftgemisch, befindet und gleichzeitig das Kühlsystem ausfällt, wodurch die Hydraulikflüssigkeit der Pumpe sowie die Pumpe selbst überhitzen, könnte es zu einer Explosion kommen.
Airbus will das schwerwiegende Problem mit einem Software-Update in den Griff bekommen. Das Unterneh- men prüfe nun, ob darüber hinaus noch weitere Änderungen notwendig sind, sagte ein Airbus-Sprecher. „Langfristig denken wir über eine Designänderung nach.“Seit der Erstauslieferung des A350 hat Airbus insgesamt rund hundert betroffene Exemplare des Langstreckenjets ausgeliefert.
Bei der Austrian-Mutter Lufthansa sind vier A350Modelle im Einsatz. Die Software bei den betroffenen Flugzeugen werde bereits geändert, erklärt eine Lufthansa-Sprecherin. Crews und Techniker seien informiert, die Handbücher entsprechend geändert. Auswirkungen auf ihre A350-Flotte sei- en nicht zu erwarten, ebenso soll es keine Beeinträchtigungen für den geplanten Flugverkehr geben. Das betroffene Langstreckenflugzeug wird unter anderem auch bei den asiatischen Fluggesellschaften Singapore Airlines, Cathay Pacific und Qatar Airways eingesetzt.
Im Jahr 1996 ist eine Boeing 747-131 der Trans World Airlines kurz nach dem Start in New York aufgrund ähnlicher Probleme über dem Atlantik abgestürzt. Alle 230 an Bord befindlichen Personen sind dabei ums Leben gekommen.
Auch ein anderes Flugzeugmodell des US-amerikanischen Airbus-Konkurrenten sorgte erst kürzlich für Probleme und es kam zu einer Sicherheitswarnung. Offenbar gab es Qualitätsmängel bei den Triebwerken, worauf hin alle Testflüge mit den neuen 737-Max-Modellen gestoppt wurden. Die Probleme wurden ausgeräumt und die ersten 737-Max-Modelle bereits ausgeliefert.