Kurier

Luftfahrtb­ehörde warnt vor Explosions­gefahr bei Airbus A350

Der europäisch­e Flugzeugba­uer hat bereits reagiert und die Probleme behoben. Auswirkung­en auf den Flugverkeh­r soll es nicht geben

- – FLORIAN CHRISTOF

Die Aufgabe der Europäisch­en Agentur für Flugsicher­heit EASA ist es, für Sicherheit im Luftraum zu sorgen und vor etwaigen Katastroph­en zu warnen. So gibt sie fast täglich Warnungen heraus, allerdings selten eine mit höchster Dringlichk­eitsstufe. Eine solche Warnung hat die EASA nun für den Airbus A350-941 herausgege­ben, wie die deutsche Tageszeitu­ng Welt berichtet.

Demnach besteht die Gefahr, dass sich bei einer Verkettung von Fehlern das Gemisch von Kraftstoff und Luft im Treibstoff­tank entzündet. Diese Entzündung des Kerosin-Luftgemisc­hes im Rumpftank würde zur unmittelba- ren Explosion mit katastroph­alen Folgen führen, so die Behörde.

Hintergrun­d

Grund dafür soll ein Überhitzun­gsproblem einer Hydraulikp­umpe beim Haupttank sein. Wenn sich im Tank nur noch wenig Kraftstoff, also großteils hochentzün­dliches Kerosin-Luftgemisc­h, befindet und gleichzeit­ig das Kühlsystem ausfällt, wodurch die Hydraulikf­lüssigkeit der Pumpe sowie die Pumpe selbst überhitzen, könnte es zu einer Explosion kommen.

Airbus will das schwerwieg­ende Problem mit einem Software-Update in den Griff bekommen. Das Unterneh- men prüfe nun, ob darüber hinaus noch weitere Änderungen notwendig sind, sagte ein Airbus-Sprecher. „Langfristi­g denken wir über eine Designände­rung nach.“Seit der Erstauslie­ferung des A350 hat Airbus insgesamt rund hundert betroffene Exemplare des Langstreck­enjets ausgeliefe­rt.

Bei der Austrian-Mutter Lufthansa sind vier A350Modell­e im Einsatz. Die Software bei den betroffene­n Flugzeugen werde bereits geändert, erklärt eine Lufthansa-Sprecherin. Crews und Techniker seien informiert, die Handbücher entspreche­nd geändert. Auswirkung­en auf ihre A350-Flotte sei- en nicht zu erwarten, ebenso soll es keine Beeinträch­tigungen für den geplanten Flugverkeh­r geben. Das betroffene Langstreck­enflugzeug wird unter anderem auch bei den asiatische­n Fluggesell­schaften Singapore Airlines, Cathay Pacific und Qatar Airways eingesetzt.

Im Jahr 1996 ist eine Boeing 747-131 der Trans World Airlines kurz nach dem Start in New York aufgrund ähnlicher Probleme über dem Atlantik abgestürzt. Alle 230 an Bord befindlich­en Personen sind dabei ums Leben gekommen.

Auch ein anderes Flugzeugmo­dell des US-amerikanis­chen Airbus-Konkurrent­en sorgte erst kürzlich für Probleme und es kam zu einer Sicherheit­swarnung. Offenbar gab es Qualitätsm­ängel bei den Triebwerke­n, worauf hin alle Testflüge mit den neuen 737-Max-Modellen gestoppt wurden. Die Probleme wurden ausgeräumt und die ersten 737-Max-Modelle bereits ausgeliefe­rt.

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Der A350 gilt als modernes Aushängesc­hild von Airbus

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