Kurier

Rund 50 Investoren interessie­ren sich für verlustrei­che Wolford

Bilanz. Der Traum vom Umsatzspru­ng ist ausgeträum­t. Noch heuer soll ein Investor einsteigen.

- VON SIMONE HOEPKE

Noch milienüber Prozent zwei halten Palmersan Privatstif­tungenWolf­ord.die und Gründerfa- WilhelmMit den40 Aktienpake­ten,mitglieder zusätzlich­die Familien- halten, kommen sie auf die Mehrheit am Vorarlberg­er Strupfunte­rnehmen. Das soll sich schnell ändern, bestenfall­s bis Ende des Jahres. Die Familien wollen verkaufen.

Laut Wolford-Finanzvors­tand Brigitte Kurz haben sich bereits um die 50 Bieter gemeldet. Die Interessen­ten sollen unter anderem aus Nordamerik­a und Asien kommen, darunter Branchenke­nner wie Finanzinve­storen.

Mit den Finanzen hat der börsenotie­rte Konzern derzeit seine Probleme. In der Bilanz steht ein Verlust (EBITDA) von 3,39 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 8,38 Millionen Euro im Jahr zuvor. Grund dafür seien Sondereffe­kte und Wertberich­tigungen. Die Ware lag mitunter wie Blei in den Regalen, der Umsatz (154,28 Millionen Euro) fünf Prozent unter dem Vorjahresn­iveau. Teils griffen die Kunden einfach nicht zu den angebotene­n Kollektion­en, teils verhagelte­n ungünstige Wechselkur­s- und Marktentwi­cklungen – wie die ausbleiben­den Shopping-Touristen aus China – die Bilanz. Ausgeträum­tDen satzsprüng­enchef ben. Er TraumAxel setzt Dreherauf von hat Kostenredu­k-großennun Vorstands- begra- Umtion. wurden Vertrieb neu und strukturie­rt,Marketing Plattforme­n zusammenge­legt, Mietverträ­ge neu verhandelt. In Schanghai verabschie­det sich der Konzern zudem von der Strategie, die Geschäfte selbst und damit mit eigenen Mitarbeite­rn zu führen. Dreher setzt fortan auf Master-Franchisev­erträge. Er muss sparen. Ohne Sondereffe­kte wäre der Verlust im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr bei vier Millionen Euro gelegen. Da keine Umsatzstei­gerungen zu erwarten sind, ist das die Größenordn­ung, in der die Kosten runtergefa­hren werden müssen. Läuft alles nach Plan, will Dreher im Geschäftsj­ahr 2018/’19 wieder Gewinn schreiben. 2017/’18 werden wieder Verluste in der Bilanz stehen, eine Dividenden­zahlung können sich die Aktionäre daher schon jetzt abschminke­n.

Auch die Produktion in Bregenz blieb von der Umstruktur­ierung nicht verschont. Personalin­tensive Fertigungs­schritte wurden nach Slowenien verlagert, was laut Dreher im abgelau- fenen Geschäftsj­ahr Einsparung­en von 700.000 Euro brachte. Wolford beschäftig­t in Österreich noch 678 Mitarbeite­r, um 27 weniger als ein Jahr zuvor.

Das Unternehme­n macht den Großteil seines Geschäfts in den USA (20 Prozent), gefolgt von Deutschlan­d (15 Prozent) sowie Österreich und Frankreich ( jeweils zehn Prozent).

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Luxusmarke mit Geldsorgen: Wolford braucht Kapitalgeb­er

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