Kurier

Eine Niederlage bringt Millionen ein

Europa League. Die Wiener Austria zog mit einem 0:1 gegen NK Osijek in die Gruppenpha­se ein

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Wie erlösend doch ein Schlusspfi­ff sein kann. Um exakt 22.56 Uhr zog die Wiener Austria trotz einer 0:1Niederlag­e in die Gruppenpha­se der Europa League ein, 6600 Austria-Fans in St. Pölten atmeten kräftig durch, um dann stimmgewal­tig feiern. Spieler und Trainertea­m lagen sich in den Armen nach einem Abend der gemischten Gefühle und der beinahe zerreißend­en Nerven in der ausverkauf­ten NV-Arena. Im Kabinengan­g wurde zu lauter Musik mehr geschrien als gesungen.

Frei nach dem Motto: Ende gut, alles gut nach einer schwachen Leistung der Wiener. Man erzitterte sich den Aufstieg dank des 2:1-Sieges von Osijek. Raphael Holzhauser: „Man muss einfach den Hut vor uns ziehen. Es haben sieben neue Spieler gespielt, die im letzten Jahr nicht dabei waren. Am Ende ist es egal, wie wir weitergeko­mmen sind.“

Moral und Glück

Trainer Fink vertraute der siegreiche­n Elf von Osijek, nur Tajouri spielte für den gestern fix zu Udine abgewander­ten Larsen. Der Deutsche hatte zu Recht vor den Kroaten und der gefährlich­en Situation trotz der guten Ausgangsla­ge gewarnt. Beinahe wäre es ins Auge gegangen. „Wir haben gewusst, dass das ein ganz harter Fight werden würde. Aber am Ende haben wir alles richtig gemacht, und jetzt können wir planen. Wir müssen cleverer und intelligen­ter werden.“

Osijek versuchte alles, um das Duell noch zu drehen. Erst nach 20 Minuten bekamen die Austrianer das Geschehen in den Griff, wirklich gelungene Kombinatio­nen fehlten vorerst ebenso wie gute Chancen, allerdings auf beiden Seiten. Erst knapp vor der Pause traf Monschein nach einer Holzhauser-Flanke die Latte (41.). Wenig später verfehlte Serbest nur knapp mit dem Fuß und der stark spielende Kadiri mit dem Kopf.

Osijek blieb gefährlich und ging nicht unverdient durch Boban in Führung (62.). Der Stürmer hatte wenig später das zweite Tor auf dem Kopf, die Austria hatte dabei viel Glück. Die Wiener wirkten angeschlag­en, auch körperlich, wehrten sich aber mit Händen und Füßen gegen das Ausscheide­n. Mit Erfolg. Fink schmunzeln­d: „Das ist die einzige Niederlage in der Saison, die man verschmerz­en kann.“

Arsenal und Köln

Routinier Heiko Westermann meinte: „Ich war noch nie so glücklich über eine Niederlage wie heute.“Es war eine Niederlage, die den Austrianer­n Millionen einbringen wird. Wie schon 2013, als man gegen Zagreb die Champions League erreicht hatte. Die Austria wird heute aus Topf 2 gelost. Ein völlig verschwitz­ter Sportdirek­tor Wohlfahrt versprach nach dem Schlusspfi­ff Verstärkun­gen. „Wir sind körperlich an der Grenze, wir brauchen noch Personal.“Wunschgegn­er? „Arsenal oder Köln wären super für die Fans.“Fink pflichtete bei: „Damit könnte ich auch ganz gut leben.“Ende gut, alles gut.

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