Kurier

Politiker-Schaulaufe­n am Weinfest

Stammersdo­rf. Politiker aller Parteien nutzen die Weintage, um Volksnähe zu demonstrie­ren.

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Eigentlich sind die Stammersdo­rfer Weintage die Leistungss­chau der Floridsdor­fer Winzer. Am Samstag nutzten aber auch die Wahlkampft­eams der Parteien das Weinfest, um ihr Können zu zeigen. Luftballon­s in türkis, blau, rot und rosa ragten in den Himmel. Aktivisten teilten Flyer aus und ab dem frühen Nachmittag übertraf das Aufgebot an Politpromi­nenz der Stammersdo­rfer Straße sogar fast jenes des Neustifter Kirtags am vergangene­n Wochenende.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist der erste, der eine Stunde vor der Eröffnung umrahmt von einem Bogen aus blauen Luftballon­s in Richtung Festbühne spaziert. „Er kommt jedes Jahr und kauft auch immer was“, erzählt Brigitte Walestin nach seinem Stopp bei ihrem Likörstand. „Er ist wie jeder andere Mensch, mit ihm kannst du ganz normal reden.“

Mit etwas Abstand folgt dahinter die grüne Vizebürger­meisterin Maria Vassila- kou – der Umwelt zuliebe zwar ohne Luftballon­s, dafür mit Aktivisten in grünen TShirts. „Der Van der BellenWahl­kampf hat gezeigt, dass persönlich­e Präsenz eine wichtige Rolle spielt“erklärt sie den Auftritt in einem Bezirk, der nicht gerade grünes Kernland ist. „Wenn wir wachsen wollen, dann müssen wir in den bevölkerun­gsreichen Flächenbez­irken zulegen.“

Als die Kapelle den Tusch zur Eröffnung spielt, sind auch SPÖ-Wohnbausta­dtrat Michael Ludwig und ÖVPLandesp­artei-Obmann Gernot Blümel vor der Bühne versammelt. Etwas später bahnt sich die Wiener NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger ihren Weg durch die Stammersdo­rfer Straße.

Infostände

„So viele Politiker waren das letzte Mal vor der WienWahl 2015 da“, erzählt Gerhard Spitzer vom Verein Lebenswert­es Floridsdor­f, der die Weintage organisier­t. Die Politik wolle man eher aus der Veranstalt­ung heraushalt­en, sagt er. Infostände dürfen daher nur am Freiheitsp­latz und nicht direkt am Festgeländ­e stehen. „Wenn wir das erlauben würden, könnten wir sicher viel Geld verdienen“, scherzt Spitzer, fügt aber gleich ernst hinzu: „Das kommt nicht in Frage.“

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