Kurier

„Das Rennen hat Potenzial zu einem großen Klassiker“

Pro Ötztaler 5500. Sieger Kreuziger schwärmt

- – CHRISTOPH GEILER

Die gefährlich­ste Abfahrt, der schnellste Grand Prix, der härteste Triathlon – mit den Superlativ­en wird in der Welt des Sports nicht gerade sparsam umgegangen. Auch die Veranstalt­er des Pro Ötztaler 5500 rühmten sich, das „schwierigs­te Rad-Eintagesre­nnen der Welt“ins Leben gerufen zu haben. Nach der Premiere darf festgehalt­en werden: Die Ötztaler haben nicht zu viel versproche­n.

Wenn etliche Profis bereits beim ersten der vier Alpenpässe vom Rad steigen; wenn ein früherer Giro d’Italia-Sieger (Damiano Cunego) der österreich­ische Meister (Gregor Mühlberger) und andere namhafte Kollegen nicht ins Ziel kommen; wenn nach 238 Kilometern, 5500 Höhenmeter­n, 66 Serpentine­n und vier Alpenpässe­n nur 52 von 154 gestartete­n Radprofis das Ziel in Sölden erreichen.

Riccardo Zoidl sprach wohl für all seine Leidensgen­ossen, als er nach der stundenlan­gen Tortur gestand: „Ich war so kaputt. Das war das schwerste Rennen in meiner Karriere.“Als Fünfter war der ehemalige Ö-Tour-Sieger der beste Österreich­er.

Auf dem letzten steilen und elendslang­en (28,3 Kilometer) Anstieg auf das Tim- melsjoch konnte Zoidl das Tempo von Topfavorit Roman Kreuziger nicht mehr mitgehen. Der Tscheche stellte im Finish eindrucksv­oll seine Kletter- und Steherqual­itäten unter Beweis und kam nach 6:37,34 Stunden solo ins Ziel. „Das war ein sehr harter Tag. Dieses Rennen hat das Potenzial zu einem richtig großen Klassiker.“

Tatsächlic­h wollen die Ötztaler mit ihrem Rennen langfristi­g Aufnahme in den Kalender der World Tour finden. In einem Jahr wäre der Pro Ötztaler 5500 sogar die perfekte Einstimmun­g auf die Straßen-WM in Innsbruck. Die soll mit 5000 Höhenmeter­n nämlich eines werden: Die schwierigs­te WM aller Zeiten.

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