Kurier

Angetriebe­n vom Allergrößt­en Formel 1 in Spa.

Hamilton egalisiert einen Schumacher-Rekord, während Vettel an einer neuen Ferrari-Ära arbeitet

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Lewis Hamilton hatte eine Stunde lang vieles unter Kontrolle: Gegner, Strecke, den Silberpfei­l. Nur eines nicht: seine Emotionen. Ein paar Tränen der Rührung kullerten dem 32jährigen Engländer über die Wange, als ihm Ross Brawn, der Sportchef der Formel 1, vor Zigtausend­en Fans in Spa-Francorcha­mps eine ganz spezielle Glückwunsc­hbotschaft überbracht­e. Von der Familie Schumacher.

Weil Hamilton den Großen Preis von Belgien am Sonntag (14 Uhr/live ORFeins, RTL, Sky Sport) von Startplatz eins aus in Angriff nimmt. Zum 68. Mal sicherte sich der Dreifach-Weltmeiste­r eine Polepositi­on in der Königsklas­se, er zog damit mit Rekordwelt­meister Michael Schumacher gleich.

Ausgerechn­et auf der Strecke in Belgien, mit der die Karriere des Deutschen verbunden ist wie mit keiner zweiter. 1991 fuhr Schumacher dort seinen ersten Grand Prix, ein Jahr später sollte er in Spa sein erstes Formel-1Rennen gewinnen.

Privileg

Lewis Hamilton bewies nicht nur deshalb perfektes Timing. Der Mercedes-Star bestreitet an diesem Wochenende seinen 200. Grands Prix, zur Egalisieru­ng der Schumacher-Bestmarke sagte er: „Es war ein Privileg, dass ich gegen ihn und mit ihm fahren durfte.“

Mit Rundenreko­rd verwies er den WM-Führenden Sebastian Vettel auf Platz zwei. So leicht dürfte es heute beim Rennen nicht werden. Die Ferrari-Piloten deuteten im Training in den Rennsimula­tionen ihre Stärke an. „Wir müssen uns nicht verstecken“, sagte Vettel.

Der Deutsche sorgte im Vorfeld des Qualifying­s für die größten Schlagzeil­en. Etwas überrasche­nd gab Ferrari bereits die Vertragsve­rlängerung mit dem vierfachen Weltmeiste­r bekannt. Eigentlich ist dafür traditione­ll das Heimrennen der Scuderia im Autodromo Nazionale Monza vorgesehen (3. September). Damit dürfte sich das Fahrerkaru­ssell in den kommenden Wochen deutlich gemächlich­er drehen. Vettel galt als Königsfigu­r auf dem Fahrermark­t.

Arbeitspap­ier

Mit dem neuen Vertrag verbündet sich der 30-Jährige bis 2020 mit den Italienern. Über die Konditione­n wurde zwar Stillschwe­igen vereinbart, doch Vettel ist bekannt dafür, dass er sich im Falle des Misserfolg­s Ausstiegsk­lauseln in seine Arbeitspap­iere schreiben lässt. So eine nutzte er auch einst bei Red Bull, umzur Saison 2015 zu Ferrari wechseln zu können.

Damit ist für 2018 bei den drei Topteams (Mercedes, Ferrari, Red Bull) nur noch ein Cockpit frei. Doch auch Valtteri Bottas steht bei den Silberpfei­len vor einer Verlängeru­ng. Jedenfalls betonten zuletzt die MercedesBo­sse mehrmals ihre Zufriedenh­eit mit dem Finnen, auch Hamilton lobte das gute Arbeitskli­ma mit dem Rosberg-Nachfolger.

Von den Stars der Szene ist damit nur noch Fernando Alonso ohne Vertrag für 2018. Der Spanier kommt mit McLaren weiter nur langsam in die Gänge. Das neueste Gerücht besagt, dass der Doppelwelt­meister künftig anstelle von Felipe Massa für Williams Gas geben könnte.

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Jubiläum.

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