Fantasy-Orgie, die sienbente
Aus der Roman-Serie von George R. R. Martin wurde ein globaler TV-Hit. Heute läuft die letzte Folge von Staffel sieben an. Danach gibt es nur mehr eine Staffel.
In der Welt der „Game of Thrones“-Schauer ist so etwas tatsächlich eine Schlagzeile: „George R.R. Martin dementiert: Er schaut doch Game of Thrones“. Der Fantasy-Autor musste klarstellen, dass er die Hit-Serie, die auf seine Romanreihe „Das Lied von Eis und Feuer“basiert, eh brav schaut. Ein Online-Portal hatte nämlich behauptet, der Schöpfer der Welt von Westeros habe sich von der TV-Umsetzung abgewandt – Fans rund um den Globus hielten den Atem an. Jetzt ist klar: Martin ist nur nicht auf dem allerneuesten Stand (wahrscheinlich muss er auch „Twin Peaks“fertigschauen).
Game of Seifenoper
Man kann sich „Game of Thrones“durchaus als „Herr der Ringe“im Seifenopernformat vorstellen: Irgendwie geht die opulent inszenierte Handlung immer weiter, irgendwo stirbt immer ganz plötzlich eine Hauptfigur, an die man sich als Seher gerade erst gewöhnt hatte. Der Tod, so lernen wir entsetzt von „Game of Thrones“, er macht alle gleich.
Profaner gedacht könnte der Erfolg der Serie auch darin wurzeln, dass sie die erste Fantasy-Verfilmung mit großflächig erzählten Sex-Szenen ist. (Auch das ist „Herr der Ringe“seinen Sehern schuldig geblieben.)
In der dem Mittelalter angelehnten Serienwelt kämpfen mehrere Familienstämme um den „Eisernen Thron“des Kontinents Westeros. Auch feuerspuckende Drachen und eine eiskalte Armee der Toten mischen mit. Die Jahreszeiten dauern nicht ein paar Monate, sondern Jahre, oder einfach nur Wochen – der Traum jedes Dramaturgen.
Erfolgreichste Serie
Der Pay-TV-Sender Sky, bei dem die neuen Folgen bereits am Tag nach der Erstausstrahlung bei HBO gezeigt werden – x , spricht von der erfolgreichsten Serie, die auf Sky je gelau
fen ist. Sechs Millionen Zuschauer haben dort zusammengezählt die bisherigen Folgen der Staffel im linearen Fernsehen (inklusive Wiederholungen) gesehen.
Dazu kommen fast noch einmal genauso viele über Verbreitungswege wie Sky Go, Sky on Demand und Sky Ticket. Die heimischen Fans können „GoT“einen Tag später auch über Amazon Video, Maxdome oder iTunes schauen. Wer ohne zu bezahlen
schauen möchte, muss mehrere Monate warten: Im FreeTV läuft die Erfolgsserie auf RTL II. Aktuell wird hier erst Staffel sechs beworben.
Damit zögert man das Unausweichliche aber wenigstens ein Stück weit hinaus: Die Serie hat nämlich ein vordefiniertes Ende – nach Staffel acht soll Schluss sein. Diese wird noch kürzer als die jetzt zu Ende gehende siebente Staffel Q
und nur sechs Folgen umfassen. Bis zu Staffel sechs waren zehn Folgen die Regel. Aufgrund steigender Produktionskosten für die immer aufwendigeren Drehs wurde die Zahl der Folgen jedoch zurückgefahren.
Die Dreharbeiten für die letzten sechs Folgen der allerletzten Staffel von Game of Thrones beginnen voraussichtlich im Oktober, das heißt, sie wird wohl Ende 2018 oder Anfang 2019 zu sehen sein. Ein letztes Mal Hype in Westeros.