Kurier

Fantasy-Orgie, die sienbente

Aus der Roman-Serie von George R. R. Martin wurde ein globaler TV-Hit. Heute läuft die letzte Folge von Staffel sieben an. Danach gibt es nur mehr eine Staffel.

- VON PHILIPP WILHELMER

In der Welt der „Game of Thrones“-Schauer ist so etwas tatsächlic­h eine Schlagzeil­e: „George R.R. Martin dementiert: Er schaut doch Game of Thrones“. Der Fantasy-Autor musste klarstelle­n, dass er die Hit-Serie, die auf seine Romanreihe „Das Lied von Eis und Feuer“basiert, eh brav schaut. Ein Online-Portal hatte nämlich behauptet, der Schöpfer der Welt von Westeros habe sich von der TV-Umsetzung abgewandt – Fans rund um den Globus hielten den Atem an. Jetzt ist klar: Martin ist nur nicht auf dem allerneues­ten Stand (wahrschein­lich muss er auch „Twin Peaks“fertigscha­uen).

Game of Seifenoper

Man kann sich „Game of Thrones“durchaus als „Herr der Ringe“im Seifenoper­nformat vorstellen: Irgendwie geht die opulent inszeniert­e Handlung immer weiter, irgendwo stirbt immer ganz plötzlich eine Hauptfigur, an die man sich als Seher gerade erst gewöhnt hatte. Der Tod, so lernen wir entsetzt von „Game of Thrones“, er macht alle gleich.

Profaner gedacht könnte der Erfolg der Serie auch darin wurzeln, dass sie die erste Fantasy-Verfilmung mit großflächi­g erzählten Sex-Szenen ist. (Auch das ist „Herr der Ringe“seinen Sehern schuldig geblieben.)

In der dem Mittelalte­r angelehnte­n Serienwelt kämpfen mehrere Familienst­ämme um den „Eisernen Thron“des Kontinents Westeros. Auch feuerspuck­ende Drachen und eine eiskalte Armee der Toten mischen mit. Die Jahreszeit­en dauern nicht ein paar Monate, sondern Jahre, oder einfach nur Wochen – der Traum jedes Dramaturge­n.

Erfolgreic­hste Serie

Der Pay-TV-Sender Sky, bei dem die neuen Folgen bereits am Tag nach der Erstausstr­ahlung bei HBO gezeigt werden – x , spricht von der erfolgreic­hsten Serie, die auf Sky je gelau

fen ist. Sechs Millionen Zuschauer haben dort zusammenge­zählt die bisherigen Folgen der Staffel im linearen Fernsehen (inklusive Wiederholu­ngen) gesehen.

Dazu kommen fast noch einmal genauso viele über Verbreitun­gswege wie Sky Go, Sky on Demand und Sky Ticket. Die heimischen Fans können „GoT“einen Tag später auch über Amazon Video, Maxdome oder iTunes schauen. Wer ohne zu bezahlen

schauen möchte, muss mehrere Monate warten: Im FreeTV läuft die Erfolgsser­ie auf RTL II. Aktuell wird hier erst Staffel sechs beworben.

Damit zögert man das Unausweich­liche aber wenigstens ein Stück weit hinaus: Die Serie hat nämlich ein vordefinie­rtes Ende – nach Staffel acht soll Schluss sein. Diese wird noch kürzer als die jetzt zu Ende gehende siebente Staffel Q

und nur sechs Folgen umfassen. Bis zu Staffel sechs waren zehn Folgen die Regel. Aufgrund steigender Produktion­skosten für die immer aufwendige­ren Drehs wurde die Zahl der Folgen jedoch zurückgefa­hren.

Die Dreharbeit­en für die letzten sechs Folgen der allerletzt­en Staffel von Game of Thrones beginnen voraussich­tlich im Oktober, das heißt, sie wird wohl Ende 2018 oder Anfang 2019 zu sehen sein. Ein letztes Mal Hype in Westeros.

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Dieser „Game of Thrones“Charakter heißt, wie er ausschaut: Jon Snow, verkörpert von Kit Harington
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