Sex, Selbstbestimmung und Handy-Mania
Kabarett. Chris Lohner präsentiert Verstrickungen des Lebens im Linzer Rosengarten.
Erinnerungen zum Thema Liebe und Sex gemixt mit aktuellen Erlebnissen im Internet. In ihrem Kabarettprogramm Wolllust lässt Chris Lohner tiefe Blicke in ihr Liebesleben zu.
Am kommenden Donnerstag, den 31. August, gastiert um 19.30 Uhr die ehemalige ORF- Programmansagerin im Linzer Rosengarten. Lohner widmet sich den Verstrickungen des Lebens und nimmt den aktuellen Strick-Hype als Ausgangspunkt ihrer pointierten Geschichten. Bis heute propagiert sie die weibliche Selbstbestimmung. Auch ein Thema in ihrem aktuellen Programm. „Als Kind der 1960er-Jahre lebte ich ein spannendes Liebesleben“, sagt die Wienerin. „Freiheit war mir stets wichtig. Dann kam die Pille und ich habe mir gesagt, jetzt kann ich selbst bestimmen, wie mein Lebensplan aussieht.“
Handy-Mania
Doch nicht nur die Liebe spielt in Wolllust eine Rolle. Das Programm ist angereichert mit vielen Beobachtungen. „Die Handy-Mania kann man gar nicht ignorieren. Egal, ob auf der Straße, im Restaurant oder Theater, alle glotzen nur noch auf das kleine rechteckige Ding und sprechen nicht mehr miteinander.“
Etwas lockerer nimmt die Entertainerin das Älterwerden. Von Sprüchen, wie „40 ist das neue 20“hält sie nicht viel. „Das Alter ist eine Zahl, deshalb egal. Ich bin 74, das ist nicht jung, aber auch nicht uralt. Heute wird man ja um 25 Jahre älter wie noch vor 50 Jahren.“Chris Lohner ist neugierig auf das Leben und freut sich auf die Zukunft. „Die Retourtaste drücken zu können, um das eigene Leben immer wieder neu zu starten, kommt für mich nicht infrage.“
Die Kabarettistin erzählt auch von ihrer Kindheit. Sie hat noch einige Erinnerungen daran, als sie im Krieg mit ihrer Familie von Wien nach Spital am Pyhrn umquartiert wurde. Dort kam dann auch Lohners jüngere Schwester zur Welt. „Aus dieser Zeit habe ich Freunde aus Steyr, Wels und Linz. Man kann schon sagen, dass es da eine Nähe zu Oberösterreich gibt.“
Lohner ist auch karitativ tätig. Sie unterstützt den Verein „Licht für die Welt“. Die Organisation hilft unter anderem Menschen in Mosambik eine Augenoperation zu bekommen, um sie vor Blindheit zu bewahren. Die Kabarettistin wird noch in diesem Jahr eine Klinik in Beira besuchen. „Es ist meine Jubiläumsreise, denn ich bin bereits seit 16 Jahren Botschafterin.“
Als Ergänzung zum Kabarettprogramm ist auch ein Buch mit dem Titel Wolllust bei Echomedia erschienen. Darin beschreibt Lohner viel Autobiografisches, wie zum Beispiel ihre Flucht aus Paris im Mai 1968. Damals steckten Studenten Häuser und Autos in Brand.
Momentan schreibt sie an ihrem Weihnachtsprogramm.