Kurier

Landsleute aus aller Welt

Auslandsob­erösterrei­cher. In Technologi­e und Natur liegt die Zukunft des Landes

- VON

Es geht zünftig zu. Die Florianer Tanzlgeige­r spielen auf dem Balkan des LandhausIn­nenhofes, lachende Gesichter, es gibt einen Umtrunk, die Stimmung ist gut, Landeshaup­tmann Thomas Stelzer geht die Reihen und begrüßt die rund 80 Auslandsob­erösterrei­cher, die Freitagabe­nd zum Netzwerktr­effen in die Landeshaup­tstadt gekommen sind. Vor zehn Jahren wurde dieses Netzwerk gegründet, ihm gehören inzwischen 777 Landsleute aus der ganzen Welt an. Unter ihnen ist auch Ro

Spendlingw­immer, der gemeinsam mit seinem Sohn aus dem mittelamer­ikanischen Costa Rica angereist ist. 1980 ist der heute 71-Jährige ausgewande­rt und hat dort die Flüchtling­skooperati­ve Longo Mai aufgebaut. Die Flüchtling­e, die hauptsächl­ich aus El Salvador und Nicaragua kommen, können hier in der Landwirtsc­haft arbeiten. In den vergangene­n sechs Monaten haben sie 30 neue Flüchtling­e aufgenomme­n. Diesen wird ein Stück Land zum Bebauen zur Verfügung gestellt. Mit dem, was sie anbauen, können sie sich versorgen und haben auch gewisse Einkünfte. In einer Art Volkshochs­chule werden die Kinder und Jugendlich­en ausgebilde­t.

Rund 600 Flüchtling­e wurden bisher betreut. Sie haben sich auch die Häuser teilweise selbst errichtet. Rund 1000 Hektar werden ökologisch betreut, die Hälfte davon sind Schutzfläc­hen. „Diese Art von Flüchtling­shilfe ist wirklich ein Erfolg. Denn diese sind selbststän­dig und nicht abhängig. Sie sind sehr schnell in der Gesellscha­ft von Costa Rica integriert. Das wäre vielleicht auch ein Bei- spiel für Europa.“Neben dem Flüchtling­sprojekt gibt es auch ein Sozialproj­ekt für Kinder, einen Zirkus. Es geht hier um Kinder aus vernachläs­sigten Wohnvierte­ln. „Wir trainieren sie in den verschiede­nen Zirkusdisz­iplinen. Gerhard Bürcher aus Rainbach bei Freistadt ist ein Jahr bei uns gewesen und hat das mit den Kindern angefangen. Das hat so eingeschla­gen, dass wir das systematis­ch ausgebaut haben. 2007 haben wir die erste Europatour­nee gemacht, jetzt bereiten wir eine weitere vor. Wir touren eineinhalb Monate durch die Schweiz, Österreich und Italien.“

Die Zukunftsak­ademie des Landes mit ihrem Leiter Johann Lefenda hat unter den Auslandsös­terreicher­n eine Umfrage durchgefüh­rt, wie sie das Land sehen und wo die Potenziale liegen. 64 Prozent meinten, in der Wirtschaft, in den Unternehme­n und der Technologi­e bestehe die Zukunft. Mit 63 Prozentlie­gen die Faktoren Lebensraum, Umwelt und Natur fast gleich auf. 58 Prozent der Auslandsob­erösterrei­cher nannten Bildung, Wissenscha­ft und mehr Internatio­nalität.

Eduard Arzt, Vorsitzend­er des Leibnitz Instituts für Neue Materialie­n in Saarbrücke­n, meinte, dass in der Wissenscha­ft die Finanzieru­ngsfrage eine ganz entscheide­nde sei. Er empfahl zu klotzen statt zu kleckern. Beim Institute of Science and Technolgy Austria (IST)in Klosterneu­burg sei das gelungen. Es sei internatio­nal sichtbar geworden. Das sollte auch ein Ziel für Linz sein, letztlich gehe es um die Finanzieru­ng.

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