Kurier

5000 zusätzlich­e Lehrer

Bildungsmi­nisterin möchte so Lerndefizi­te beseitigen

- VON BERNHARD GAUL

Der Befund ist nicht neu: Regelmäßig werden Österreich­s Schüler auf ihre Fähigkeite­n betreffend Lesen, Schreiben und Rechnen getestet. Und regelmäßig sind die Ergebnisse ernüchtern­d: Jeder und jede Fünfte verfügt über „unzureiche­nde Grundkompe­tenzen“in Mathe, Deutsch und Englisch. Am Montag gab SPÖ-Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id Einblick in die geplanten Gegenmaßna­hmen.

Hammerschm­id will 5000 zusätzlich­e Lehrer für rund 900 Volks- und Neue Mittelschu­len. Gymnasien sollen leer ausgehen. Kosten laut Ministerin: Rund 300 Millionen Euro. Sie werde umgehend „einen Brief an VP-Finanzmini­ster Schelling schreiben“, um dieses „ehr- geizige Ziel“zu erreichen.

Hammerschm­id präsentier­te konkrete Pläne, wie diese mehrjährig­e „Qualitätso­ffensive“konkret umgesetzt werden soll, als auch, woher die neuen Lehrer kommen können, da sie „ja nicht vom Himmel fallen“: Zuerst sollen rund 2000 bereits ausgebilde­te Lehrer, die sich auf den Warteliste­n befinden, aktiviert werden. Zudem sollen verstärkt ältere Quereinste­iger und zweisprach­ig aufgewachs­ene Menschen und jene mit Erfahrung in „interkultu­rellen Settings“für den Lehrerberu­f begeistert werden.

Weder das schwarze Finanzmini­sterium noch das schwarze Wissenscha­ftsministe­rium (das so genannte Spiegelmin­isterium in der Koalition) wollten das Ansuchen kommentier­en. Inoffiziel­l war indes zu erfahren, dass der Vorschlag der roten Ministerin eine Woche vor Schulbegin­n reichlich spät, dafür umso populistis­cher daher komme, jede neue Regierung sich aber ohnedies mit dem Thema der schwachen Schüler auseinande­rsetzen müsse.

Begrüßt wird der Vorschlag der SPÖ-Ministerin von der Gewerkscha­ft. Zum KURIER sagte Chef-Lehrervert­reter Paul Kimberger: „Das ist eine langjährig­e Forderung von uns, leider sind wir damit viel zu spät dran.“Die Gewerkscha­ft würde sich gleich eine „Doppelbese­tzung“in allen 3000 Volksschul­en wünschen, da die Kinder schon hier Bildungsrü­ckstände von bis zu drei Jahren haben.

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Hammerschm­id hat einen Plan, wie die Schulquali­tät verbessert werden könnte

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