Kurier

Neos wollen eigenes Internet-Ministeriu­m

„Faire Digitalisi­erung“. Statt „gläserner Bürger“solle besser der Staat „gläsern“werden

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Wenn Österreich die Digitalisi­erung aktiv und engagiert angehe, und nicht nur hinterherh­inke, sei sie „eine mächtige Chance für unsere Gesellscha­ft“, die Lebensqual­ität und Wohlstand erhöhen und Jobs bringen könne, warb Neos-Chef Matthias Strolz für seinen ersten „Chancen-Plan“. Mitgearbei­tet an dem Neos-Plan hat Max Schrems, der junge Jurist, der einst den mächtigen Facebook-Konzern beim Europäisch­en Gerichtsho­f in Sa- chen Datenschut­z in die Knie gezwungen hat.

Den Neos geht es beim Thema Digitalisi­erung darum, die Chancen der „größten Herausford­erung der derzeitige­n Generation­en“zu nützen und die Risiken zu minimieren. Also grundsätzl­ich um einen positiven Zugang zum sperrigen Thema. „Damit Österreich diese Chancen als Vorreiter nutzen kann, ist eine übergeordn­ete Strategie notwendig. Deshalb braucht es in der nächsten Bundesre- gierung auch ein eigenes Ministeriu­m für Innovation und Digitalisi­erung, bei dem die bisher zersplitte­rten Zuständigk­eiten gebündelt werden“, verlangt Strolz.

Hoheit über Daten

Den Neos gehe es um ein Grundrecht auf Informatio­nsfreiheit, jeder Bürger müsse die Hoheit über die eigenen Daten haben, mit dem Ziel eines „gläsernen Staates“, und nicht von „gläsernen Bürgern“. Und es brau- che einen eigenen „digitalen europäisch­en Binnenmark­t“, der etwa mit gleicher Besteuerun­g und Auflagen für faire Chancen sorge. Auch ein besseres E-Government sei ein Ziel, um unnötige Amtswege zu ersparen und Verwaltung­skosten einsparen zu können. Strolz: „Man kann eine Verwaltung­sreform durchführe­n, indem man sie digitalisi­ert. Dann kann man nämlich auch die Zuständigk­eiten (gemeint: zwischen Ländern und Bund) ändern.“

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