Voestalpine: „Wir waren vorbereitet“
Werk Corpus Christi. Produktion steht still, Sturmschutz verhinderte gröbere Schäden
Nach einer ersten Schadensbegutachtung konnte voestalpine-Sprecher Peter Felsbach vorsichtige Entwarnung geben: Dank des modernen Sturmschutzes habe das neue EisenschwammWerk in Corpus Christi/Texas den Jahrhundert-Hurrikan „Harvey“ohne gröbere Schäden überstanden. Es habe nur leichte Schäden am Gebäude sowie an der Infrastruktur (Zäune, Lichtmasten) gegeben, nicht jedoch an der Anlage selbst. „Wir waren auf das Ende letzter Woche eingetretene Szenario weitreichend vorbereitet“, sagt Felsbach, der noch am Wochenende in die USA reiste.
Die starken Regenfälle in Texas bezeichnet er als „gewisses Restrisiko“, durch das Abziehen der Unwetter-Front in Richtung Norden lag Corpus Christi am Montag aber außerhalb der unmittelbaren Gefahrenzone. Das Werk liegt außerdem auf einer erhöhten Stelle an der texanischen Golf küste, eine vorgelagerte Insel sowie ein U-förmigen Wellenbrecher schütze den werkseigenen Hafen vor Sturmfluten.
Schon am Donnerstag wurde die erst im April vollständig aufgenommene Produktion stillgelegt, die 190 Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt. Nach Schadensbegutachtung soll der Normalbetrieb noch im Laufe der Woche wieder hergestellt werden. „Aufgetretene Schäden sind durch eine Versicherung entsprechend gedeckt“, sagt Felsbach.
Eigener Hafen
Die voestalpine verarbeitet in Corpus Christi Eisenerzpellets zu Eisenschwamm, einem Vormaterial für die Stahlerzeugung. 40 Prozent des Roheisens werden per Schiff via Rotterdam oder Koper an die heimischen Werke in Linz oder Donawitz geliefert. Die Voest hat daher einen eigenen Tiefseehafen am Golf von Mexiko errichtet. Mit fast einer Milliarde Euro war Corpus Christi die größte Einzelinvestition der Firmengeschichte. Die budgetierten Baukosten wurden um ein Drittel überschritten. Grund waren unter anderem wochenlange, massive Regenfälle.