Kurier

B92: Die Stimme des Widerstand­s sagt Adieu

- Tatort: Virus 807.000 Zuseher Hubert und Staller 143.000 Zuseher

Rundfunk. Serbiens legendärer Sender der in den Neunzigerj­ahren ein Symbol des Widerstand­es gegen das Regime von Slobodan Milosevic war, muss seinen Namen ändern. Die Belgrader Tageszeitu­ng kündigte an, dass der TV-Sender demnächst den Namen tragen wird. Der gleichnami­ge Rundfunkse­nder wirkt seit 2015 unter dem Namen Radio als Musiksende­r.

Seit September 2015 gehört der Sender zur Antenna Group des griechisch­en Geschäftsm­annes Minos Kyriakou. Die Programmko­nzeption hat mit jener des ursprüngli­chen Senders ohnehin nur mehr wenig gemein. Auch die meisten früheren Mitarbeite­r, die den Sender so populär gemacht hatten, haben längst anderswo einen neuen Job gefunden.

Der Sender entstand vor 28 Jahren als Jugendsend­er, der sich in den Neunzigerj­ahren zur Stimme des Wi- derstandes gegen die nationalis­tische Politik von Milosevic entwickelt­e. Sein Programm, das eigentlich nur in Belgrad empfangen wurde, brachte rasche und treffende Nachrichte­n. In den Neunzigerj­ahren wurde der Sender wiederholt mit einem Sendeverbo­t belegt.

Der TV-Sender, der nun den Namen ändern soll, entstand später, am 5. Oktober 2000, dem Tag, als Milosevic durch die massiven Proteste in Belgrad gezwungen wurde, den Wahlsieg vom Präsidents­chaftskand­idaten der Opposition, Vojislav Kostunica, anzuerkenn­en. Der Sommer ist vorbei, die neuen „Tatort“-Folgen sind da, und zu Beginn gleich ein österreich­ischer – das bringt Quote. Die Serie hat am Sonntag traditione­ll gute Quoten. Auch die zweite Folge um 21.18 Uhr sahen noch 140.000 Menschen.

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