Wohnbau-Boom bringt Buwog Rekordgewinn
Preise. Mieten dürften weiter steigen
Berlin, Wien, Hamburg: „Dort gibt es Wachstum, Prosperität und viel zu wenige Wohnungen.“Daniel Riedl, Chef des Wohnimmobilienkonzerns Buwog, fühlt sich in so einem Umfeld bestens. „Dort bauen wir weiter Wohnungen. Das sind unsere Schwerpunktregionen“, sagt er. Und damit verdient der Konzern auch bestens.
Im Geschäftsjahr 2016/17 hat die Buwog dank steigender Mieteinnahmen, einem lukrativen Verkauf von Einzelwohnungen und dem Neubau von Miet- und Eigentumsobjekten einen Rekordgewinn eingefahren. Das Konzernergebnis stieg um 53 Prozent auf 366,7 Millionen Euro. Die Aktionäre bekommen zwar mit 69 Cent je Aktie eine unveränderte Dividende, sie konnten aber von einem Anstieg des Aktienkurses (plus 14 Prozent seit Jahresbeginn) profitieren. Für Riedl ist auch wichtig, dass das Unternehmen genug Cash für weitere Investitionen vorrätig hat.
Rund 450 Millionen betragen die flüssigen Mittel derzeit. Mehr als 10.000 Wohnungen seien in Bau beziehungsweise in Planung – allesamt in Wien (4100), Berlin (4900) und Hamburg (1000). Das Immobilienvermögen der Buwog in Deutschland hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals jenes in Österreich überstiegen. Immerhin seien die durchschnittlichen Renditen in Deutschland mit 5,6 Prozent etwas höher als jene in Österreich, sagte Finanzvorstand Andreas Segal. Österreich steuert dennoch mehr zu den Erträgen der Buwog bei. Der Grund: Wohnungsverkäufe zu äußerst lukrativen Preisen.
Grundstücke fehlen
Riedl erwartet wegen der starken Nachfrage weiter steigende Mieten und Eigentumswohnungspreise in Wien und den deutschen Großstädten. Preistreiber seien die Grundstücke. „Ich appelliere an die Politiker, leistbare Baugründe zur Verfügung zu stellen“, betonte der Buwog-Chef.
Er geht allerdings davon aus, dass sich die Preisanstiege nicht über die nächsten fünf bis sieben Jahre so fortsetzen ließen. Die Buwog baue Wohnungen, die zwischen 3000 und 5000 Euro pro Quadratmeter kosteten. Zwei Drittel des Ausbauprogramms von 10.000 Wohnungen seien zum Verkauf gedacht, ein Drittel fürs eigene Portfolio, das vermietet werde.