Bessere Zahlen, die Drohung bleibt
Gesundheitsministerin. Seit ihrem Amtsantritt droht Gesundheitsministerin Pamela RendiWagner (SPÖ) immer wieder damit, die Wartezeiten auf Radiologie-Untersuchungen gesetzlich zu beschränken. Im März einigte sich das Gesundheitsressort mit der Wirtschaftskammer und dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger schließlich darauf, die Wartezeiten bis Jahresende deutlich zu verkürzen – wird das Ziel (höchstens zehn Arbeitstage Warten auf CT-Untersuchungen sowie 20 Tage auf MRT-Untersuchungen) bis dahin nicht erreicht, gibt es ein Gesetz.
Aus aktuellen Zahlen aus dem Gesundheitsressort, die dem KURIER vorliegen, geht nun hervor: Die Drohung zeigt Wirkung. So vergeben elf von 14 untersuchten Wiener Vertragsinstituten Termine für MRT-Untersuchungen innerhalb von 20 Arbeitstagen, seit Anfang August sind die Zahlen laut RendiWagner in den meisten Instituten rückläufig. Auch in Niederösterreich liegen derzeit die meisten Institute unter der Frist von 20 Tagen – zum Vergleich: Vor eineinhalb Jahren lag die Wartezeit in Wien nur in einem von 13 geprüften Instituten unter den avisierten 20 Tagen, in Niederösterreich waren es zwei.
Ähnlich sieht es bei CT-Terminen aus: Auf die wartet man in Wien durchschnittlich zehn Werktage, in Niederösterreich ebenso. Der Trend zu kürzeren Radiologie-Wartezeiten zeichnet sich auch in allen anderen Bundesländern ab, erklärt eine Ressortsprecherin. Als Grund für die Verbesserungen führt Rendi-Wagner nebst der erzwungenen besseren Zusammenarbeit vor allem ein höheres Maß an Transparenz an: Laut Hauptverband weisen rund 90 Prozent der Anbieter von Radiologie-Untersuchung die durchschnittlichen Wartezeiten auf ihren Homepages aus.
„Das ist nun ein positiver erster Schritt“, erklärt die Ministerin, die von der SPÖ jüngst in die erste Wahlkampfreihe geschickt wurde. Nachsatz: „Wir sind aber noch nicht dort, wo wir hin wollen“. Ab 1.1 2018, so Rendi-Wagner, „darf niemand mehr länger als zehn Tage auf ein CT und 20 Tage auf ein MRT warten“.