Verbot in der Schweiz umgangen
Tessin. Wenn Touristiker nach den Folgen eines Niqabund Burkaverbots für arabische Urlauberinnen gefragt werden, führen sie als Vorbild gerne den Kanton Tessin in der Schweiz an. Dort gilt ein entsprechendes Gesetz seit Juli 2016. Die befürchteten Verluste für die Tourismuswirtschaft sind ausgeblieben. Die arabischen Gäste blieben der Region treu. Die Polizei musste bisher laut eigenen Angaben weniger als zehn Strafen verhängen.
Allerdings dürfte es mittlerweile auch Versuche geben, das Verbot zu umgehen, wie die Aargauer Zeitung erst im August berichtete.
Seit diesem Jahr würde demnach vereinzelt ein medizinischer Mundschutz getragen, wie man es bisher von asiatischen Touristen kannte. Bei den kantonalen Behörden herrscht offenbar Ratlosigkeit, wie mit diesem Phänomen umzugehen ist.
Mundschutz verboten
Hierzulande hat der Gesetzgeber vorgesorgt. Die Polizei hat die Möglichkeit, auch dagegen vorzugehen: Denn das Tragen derartiger Atemschutzmasken ist ab 1. Oktober ebenfalls verboten. Nur bei Smogalarm soll es Ausnahmen geben. Wie streng Verstöße ab dem kommenden Sonntag geahndet werden, ist offen. Michaela Kardeis, Generaldirektorin für Öffentliche Sicherheit, hat diese Woche jedenfalls versichert, dass die Polizei das neue Gesetz mit „Fingerspitzengefühl“exekutieren werde.