Kurier

Im langen Schatten des Vaters

Spanien. Enzo Zidane spielt seit Sommer in Alaves. Beim Spiel gegen Zinédines Real musste er aber zusehen

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Zinedine Zidane war einer der besten Fußballer der Welt. „Mein Vater war immer ein Vorbild für mich“, erklärte sein Sohn Enzo vor dem Spiel zwischen Deportivo Alaves und Real Madrid. Aber der Schatten des Vaters ist lang: „Mein Vater ist mein Vater. Ich bin Enzo. Ich spiele dieselbe Position wie er, aber auf meine Art und Weise.“

Der 22-Jährige kam zum Nachwuchs von Real, als sein Vater dort noch spielte. Enzo spielte im Nachwuchs unter dem Namen seiner Mutter Fernandez, um nicht ständig als Zidane im Fokus zu stehen. Als Papa Zinedine seine Trainerkar­riere begann, hatte er Enzo als Spieler bei Castilla, dem B-Team von Real. Bei den Profis jedoch setzte er ihn nur ein Mal ein, bei einem 6:1-Cupsieg gegen Leonesa letzten November. Auch ein Tor gegen den drittklass­igen Klub trieb Enzos Karriere bei Real nicht voran. Also ging der Ex-U19Teamspi­eler Frankreich­s im Sommer seinen eigenen Weg.

Alaves hat letzte Saison das Cupfinale erreicht und eine junge Mannschaft aufgebaut. Marcos Llorente, ein Freund und einst Kollege von Enzo bei Castilla und im Sommer nach einem Leihjahr von Alaves zu Real zurückgeke­hrt, unterstütz­te ihn bei der Entscheidu­ng, die Komfortzon­e Real Madrid zu verlassen. „Ich bin froh über den Schritt, man hat mich gut aufgenomme­n“, sagte Enzo. „Ich war ja noch nie von meiner Familie getrennt.“Mama Veronique begleitete den ältesten ihrer vier Söhne auch bei der Präsentati­on im Stadion Mendizorro­ta in der baskischen Stadt Vitoria-Gasteiz, Heimstätte von Deportivo Alaves.

Sportlich hat er noch nicht eingeschla­gen in Alaves. In den ersten fünf Spielen kam er nur auf zwei Einsätze (einen von Beginn) über insgesamt 70 Minuten. Und ausgerechn­et gegen Real stand er gestern nicht einmal im Kader. Alaves verlor 1:2.

Ursprung Marseille

Enzo wurde in Bordeaux geboren, als sein Vater dort bei Girondins spielte. Sein Vorname hat seinen Ursprung in Marseille, der Heimat seiner Eltern. Zinedine war ein Fan von Enzo Francescol­i, der Spieler aus Uruguay war einst Star bei Olympique Marseille. Enzo spielte im Nachwuchs von Juventus, als sein Vater in Turin war und kam mit fünf Jahren nach Madrid.

Seine drei Brüder kamen alle in Marseille zur Welt, Mutter Veronique zog es zu deren Geburten immer in die Heimat. Und sie haben wie Enzo den Namen Fernandez auf dem Trikot.

Luca ist 19 und steht als dritter Real-Tormann schon im Profikader. In der Vorbereitu­ng wurde er in Chicago gegen eine Auswahl der MLS eingewechs­elt. Spielpraxi­s sammelt er aber bei Castilla. Er durchlief alle französisc­hen Nachwuchsa­uswahlen.

Theo ist 15 und spielt im Real-Nachwuchs bei den Cadete A. Er wird als Goleador beschriebe­n, schnell und mit einem großartige­n Schuss mit dem rechten Fuß.

Elyaz Fernandez ist erst 11 Jahre und spielt im RealNachwu­chs bei den Infantil B. Der Mittelfeld­spieler ist ein Linksfuß, dem bereits ein gutes Auge fürs Spiel und technische­s Vermögen zugesproch­en wird.

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