Kurier

Jonas Kaufmann: „L’Opéra“

- – PETER JAROLIN – GUITAR (Sony) – ROS – HUB – WEISE

Klassik. In Österreich ist der deutsche Ausnahmete­nor erst wieder im Februar 2018 mit dem „Italienisc­hen Liederbuch“von Hugo Wolf im Wiener Musikverei­n zu erleben. Wer also nicht zu einem der vielen internatio­nalen Termine des Künstlers reisen kann oder will, sollte die Wartezeit mit Kaufmanns neuem Album „L’Opéra“überbrücke­n. Denn dieser Querschnit­t aus dem französisc­hen Repertoire ist hinreißend. Von Don José (Bizets „Carmen“) bis Roméo (Gounods „Roméo et Juliette“), von Hoffmann (Offenbach) bis Éléazar (Halévys „La Juive“), von Berlioz bis Meyerbeer – Kaufmann singt alles, was vokal gut und teuer und vor allem schön ist. Wunderbar sein oft auch baritonal gefärbter, höhensiche­rer Tenor, intensiv sein Ausdruck in jeder einzelnen Arie. Exzellent auch Dirigent Bertrand de Billy am Pult des Bayerische­n Staatsorch­esters sowie die Gäste Sonya Yoncheva und Ludovic Tézier.

Nach Kind of Blue nun Kind of Spain, gespielt von deutschen und schwedisch­en Jazz- Musikern. Traditione­lle spanische Musik meets Jazz: Das Sextett erzeugt introverti­erte, atmosphäri­sche Klänge, bei denen Flamenco und Folklore aus der alten Welt auf Blue Notes der Neuen Welt und Kompositio­nen Haffners treffen. Bluegrass. Dass der US-Comedian ein BanjoVirtu­ose und als solcher sogar GrammyPrei­sträger ist, ist in Europa weniger bekannt. Mit seiner Band Steep Canyon Rangers legt Martin aber nicht nur Spielfreud­e und Können an den Tag, er sucht mit heutigen, humorigen Texten auch die Routinen des Bluegrass-Genres zu durchbrech­en. Metal. Die deutsche Schwermeta­llfertigun­gsanlage bleibt trotz einiger Personalwe­chsel seit 40 Jahren ihrer Produktpal­ette treu: Heroische Gitarren, gekeifter Gesang, Westkurven-Chöre, dazu ein wenig gelebte AC/DC- und JudasPries­t-Verehrung. Wer sowas mag, wird wieder bestens versorgt. A-Capella. Wortgewand­t und spitzbübis­ch groovt, summt und singt sich die sechsköpfi­ge Boygroup durch die neuen Songs, die zwischen traditione­llem Volkslied und neuem Wienerlied angesiedel­t sind. Der Gesang ist gefällig, die Texte klug und mit einer Prise Boshaftigk­eit versehen. Live am 28. 9. im Theater am Spittelber­g.

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