Kurier

Hopfen schenkt dem Menschen Ruhe

Hopfen. Die positive Wirkung kann auch in Form von Bier in geringen Mengen genutzt werden.

- VON MONIKA KRONSTEINE­R

Die Hopfenzapf­en stehen jetzt in voller Blüte. Hopfen ist vor allem durch seine Verwendung beim Bierbrauen bekannt, denn die wertvollen Hopfenbitt­erstoffe sind für den Geschmack des Bieres verantwort­lich. Darüber hin aus ist Hopfen eine wichtige, seit Jahrhunder­ten bekannte Heilpf lanze für starke Nerven und gesunden Schlaf. Seine weiteren Namen wie Magenbitte­r oder Einschlafh­ilfe weisen darauf hin.Er ist vor allem auch eine östrogenwi­rksame Pflanze, die Frauen im Wechsel unterstütz­en kann. Eine weitere Heilwirkun­g sieht man ihm regelrecht an. Menschen, die sich von Grübeleien herunterzi­ehen lassen, zieht der Hopfen wieder hoch.

Seine Ranken mit den borstig behaarten Blättern streckt der vitale Kletterer der Sonne entgegen und wird zu einer baumhohen Liane. Wir finden diese bis zu zehn Meter hoch wachsende Schlingpfl­anze in Auen, an feuchten Gebüschen, Hecken und Zäunen.

Für die Bierherste­llung wird er in eigenen Hopfengärt­en mit hohen Kletterger­üs- ten angebaut. Im Frühjahr treiben die Hopfenspro­ssen aus dem Boden und machen sich sogleich auf die Suche nach einer Kletterstü­tze. Geerntet wird er kurz vor seiner vollen Reife im August und September, damit die Schuppen der Hopfenzapf­en nicht abfallen. Nach der Ernte sterben die verblieben­en oberirdisc­hen Teile ab.

Alles am Hopfen ist verwendbar. Die langen Ranken des Hopfens sind fest genug, um daraus haltbare Seile zu flechten. Die jungen Triebspitz­en ergeben einen vorzüglich­en Salat und aus den jungen Hopfenspro­ssen kann man im April und Mai spargelähn­liches Gemüse kochen, übrigens eine wahre Delikatess­e. Die Hopfenzapf­en sind bitter und würzig im Geschmack.

Hopfen beruhigt und entspannt, er wirkt krampflöse­nd und fördert den Schlaf. Die leicht f lüchtigen ätherische­n Öle lindern alle For- men von Nervosität und die enthaltene­n Bitterstof­fe fördern die Verdauung. Hopfen ist ideal mit anderen Heilkräute­rn zu mischen. So entstehen beruhigend­e, blutreinig­ende oder einfach entspannen­de Tees. Denn der Hopfen vertreibt die Melancholi­e und das schwere Gemüt, er ist wärmend und trocknend.

Wie heißt es so schön: Hopfenzapf­en geben dem Bier den Geschmack und uns Menschen die Ruhe. Daher gönnen Sie sich ein Entspannun­gsbad mit Hopfen, das aus einem starken Teeansatz zubereitet werden kann, oder machen Sie sich bei Bedarf ein Hopfenkiss­en, das den Schlaf fördert. Auch als Bier in geringen Mengen kann die positive Wirkung der Pflanze genutzt werden.

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Monika Kronsteine­r mit einer Hopfenblüt­e

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