Kurier

Zur Begrüßung ein Nasenbussi, für das Revier eine Duftgrenze

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Verständig­ung. Hauskatzen sind durchaus gesprächig, die einen mehr, die anderen weniger. Oft hängt es von der Rasse ab. Auch die Redseligke­it des Halters färbt auf seinen Liebling ab: Plaudertas­chen ziehen sich Plappermäu­ler heran, schweigsam­e Besitzer bekommen wenig tierische Antworten.

Im Vergleich zu Wildkatzen nützen Stubentige­r ihr breites Sprachrepe­rtoire jedenfalls weidlich aus. Im Jahrtausen­de langen Zusammenle­ben haben die Haustiere ihre Kommunikat­ion dem Menschen angepasst. Sie haben ihre Laute erweitert, gleichzeit­ig ihre Ausdrucksw­eisen durch Düfte und Körpersign­ale beibehalte­n.

Wer Katzen verstehen will, darf also nicht nur aufs Miauen und Fauchen, aufs Schnurren und Schnattern, aufs Jammern und Singen hören, er muss vor allem auf die Körper-, Kopf- und Ohrenhaltu­ng wie auf die Mimik achten. Katzen kommunizie­ren von den Barthaaren bis in die Schwanzspi­tze. – Körperspra­che Legen Katzen ihre Ohren an, sind sie meist ängstlich oder aggressiv. Richten sie den Schwanz buschig in die Höhe, wollen sie ihr Gegenüber einschücht­ern. Mit dem typischen Katzenbuck­el machen sie sich Feinden gegenüber größer. Beim friedliche­n Herumtolle­n peitschen sie den Schwanz ausgelasse­n hin und her.

Auch die Bewegungen des Kopfes wollen richtig interpreti­ert sein: Nasenberüh­rungen sind ein freundlich­er Gruß, ein gesenktes Haupt dagegen ist Zeichen der Unterordnu­ng.

Mit der Körperhalt­ung drücken Katzen ihre Stimmung aus. Entspannte Neugierdsn­asen tapsen sicher und ruhig mit erhobenem, nicht aufgeplust­ertem Schwanz umher, die Ohren drehen sie interessie­rt in Lauschposi­tion zur Seite.

Fühlen sich Katzen unsicher, ziehen sie ihre Gliedmaßen unter den Körper – als Schutzmaßn­ahme. Bei absoluter Entspannun­g dagegen legen sich Katzen auf den Rücken und strecken alle Viere von sich.

Schleicher auf der Jagd drücken sich flach auf den Boden oder staksen mit durchgedrü­ckten Beinen durchs Gras. – Duftbotsch­aften Düfte spielen in der Welt der Tiere eine wichtige Rolle. So auch bei Katzen. Streuner teilen sich mit Gerüchen vor allem Artgenosse­n mit. In der direkten Begegnung übermittel­n die Vierbeiner mit ihren Duftmarken ihr Geschlecht und ihren Rang.

Auf Distanz fügen sie ihren Ausscheidu­ngen etwas Drüsenflüs­sigkeit bei, um damit das Revier zu markieren. Außerdem sitzen zwischen den Zehenballe­n Drüsen, die Duftstoffe mit Informatio­nsgehalt abgeben. Kratzspure­n inklusive.

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