US-Bürger gegen Angriff auf Nordkorea
Umfrage. Mehr Vertrauen in Militär als in Trump
Im Konflikt zwischen USA und Nordkorea flogen auch am Sonntag die Fetzen. Die Drohung des nordkoreanischen Außenministers Ri Yong-ho am Samstag, wonach ein Raketenangriff auf US-Festland „unvermeidlich“sei, sollte sich die Regierung des „geisteskranken“Präsidenten Trump nicht zurückhalten, wollte dieser nicht unbeantwortet lassen. „Ich habe gerade den Außenminister von Nordkorea sprechen hören“, twitterte der 71-Jährige. „Wenn er die Gedanken des kleinen Raketenmannes (Diktator Kim Jong
un, Anm.) wiederholt, werden beide nicht mehr lange sein.“
Machtdemonstration
Auch wenn Trump seine Angriffsdrohungen mittlerweile täglich wiederholt und wie am Samstag Kampfbomber an Nordkoreas Küste schickt – beliebter werden seine Absichten bei der eigenen Bevölkerung dadurch nicht. Wie Washington Post und
ABC erhoben, lehnen zwei Drittel der US-Bürger einen Erstschlag gegen Nordkorea ab. 72 Prozent vertrauten darüber hinaus eher auf die Militärführung als auf Trump. Ein Drittel befürworte Wirtschaftssanktionen, um Kim Jong-un zum Einlenken zu bewegen.
US-Finanzminister Mnuchin sagte, Trump werde alles tun, um einen Atomkrieg zu verhindern. Priorität sei die Sicherheit der Amerikaner und ihrer Verbündeten. „Der Präsident will keinen Atomkrieg“. Nach Russlands Einschätzung würden die USA Nordkorea ohnehin nicht angreifen. Immerhin wüssten sie genau, „dass es eine Atombombe hat“, so Außenminister Lawrow.
„Feind beseitigen“
In Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang ließ das Regime mehr als 100.000 Bürger aufmarschieren. Parteimitglieder und Menschen aus allen Gesellschaftsschichten hätten sich „im Geist versammelt, die Feinde auszulöschen“, berichteten die Staatsmedien. Sie seien entschlossen, „die US-Imperialisten, den eingeschworenen Feind, vollständig von der Erde zu beseitigen“, rief der Vizevorsitzende des Stadtkomitees, Choe Hak-chol.
Harte Töne kamen auch aus dem Iran. Parlamentspräsident Larijani verglich Trump mit dem Propagandaminister der Nazis, Goebbels, indem er ein Zitat von diesem bemühte: „Eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden. Dann wird sie geglaubt“. Zuvor hatte Trump Teheran vorgeworfen, mit Nordkorea zu kooperieren, und neuerlich das Atomabkommen in Frage gestellt. Irans Außenminister Zarif konterte, die US-Regierung sei nicht nur „unberechenbar“, sondern auch „nicht zuverlässig“und könne nicht allein über ein Ende des Deals entscheiden.