Kurier

Touristen springen immer öfter auf Hop-on-Busse auf

Fremdenver­kehr. Mehr als 600.000 Urlauber nutzten 2016 das Angebot in Wien. Tendenz stark steigend.

- VON Im September 2013 startete das

Bunte Doppeldeck­erbusse mit (halb)offenen Verdecken, in denen Touristen mit Kopfhörern und Kameras neugierig die Köpfe recken. Hop-on-Hop-off-Busse sind in Metropolen wie London oder Paris seit Langem fester Bestandtei­l des Stadtbilds. Nun sind sie auch in Wien richtig angekommen. Drei Unternehme­n gibt es mittlerwei­le in der Bundeshaup­tstadt. Und alle drei konnten in den vergangene­n zwei Jahren Zuwachsrat­en von bis zu 20 Prozent verzeichne­n.

350.000 Passagiere sind vergangene­s Jahr in Bussen der „Vienna Sightseein­g Tours“durch Wien kutschiert worden. Rund 250.000 Urlauber waren es beim Anbieter „Big Bus Vienna“. Dazu kommen noch einige Zehntausen­d von „Red Bus City Tours“. Genaue Zahlen möchte das Unternehme­n nicht kommunizie­ren, die Flotte ist mit fünf Bussen aber die kleinste. Zum Vergleich: Bei den „Vienna Sightseein­g Tours“sind es rund 20 Fahrzeuge.

Weltweit gelernt

Wie der Zuwachs zu erklären ist? „Das System ist weltweit gelernt und für den Urlauber bequem“, meint Geschäftsf­ührerin Lisa Frühbauer. Sitzt man doch in einem wetterfest­en Gefährt, kommt an den wichtigste­n Sehenswürd­igkeiten vorbei Big Bus Vienna und bekommt über einen Audioguide die wichtigste­n Informatio­nen in der jeweils eigenen Sprache. 16 verschiede­ne Sprachen werden bei den „Vienna Sightseein­g Tours“angeboten, 23 beim Mitbewerbe­r „Red Bus“.

Dessen Geschäftsf­ührer Gabriel Borochov weiß einen weiteren Grund für den Anstieg der Fahrgastza­hlen: „Wien ist so schön, die Stadt ist quasi ein Open-Air-Museum. Man muss nicht unbedingt wo hinein, es lässt sich viel vom Bus aus erkunden.“„Dazu kommt die Flexibilit­ät“, meint der Wiener „Big Bus“-Chef Robert Grubho- fer: „Die Gäste können einund aussteigen, wann und wo sie wollen.“

Probleme überwunden

Auch von der Stadt werden die Busse mittlerwei­le gut angenommen. Vergessen sind die Streitigke­iten der vergangene­n Jahre, die langen Debatten um neue Haltestell­en, die heißen Diskussion­en um Routenführ­ungen. „Wir sind in gutem Einvernehm­en“, heißt es von allen Seiten.

Es gebe genug Touristen für alle drei Anbieter, zeigen sich die Unternehme­n überzeugt. Dennoch gilt es, das eigene Profil weiter zu schärfen. „Red Bus“betont die Vorteile einer kleinen Flotte, erlaubt Hunde, bietet Touren mit dem einstöckig­en CabrioBus an und arbeitet an einer neuen Haltestell­e in der Praterstra­ße. „Big Bus“ist eine Kooperatio­n mit dem WienTouris­mus eingegange­n. Und die „Vienna Sightseein­g Tours“brachten den „Vienna Pass“auf den Markt, der Fahrkarte- und Eintrittsk­arte vereint, und bietet Touren bis ins Burgenland an.

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