Kurier

Sohn ersticht schlafende­n Vater

Vorarlberg. Erneut Bluttat: 14-Jähriger verletzt auch Mutter und sich selbst / Motiv ist unklar

- VON Chefermitt­ler

Nur eine Woche nach dem Dreifachmo­rd mit anschließe­ndem Suizid in Hohenems hat sich Sonntagnac­ht wenige Kilometer entfernt in Götzis (Bezirk Feldkirch) eine weitere Familien-Tragödie zugetragen: Ein 14-Jähriger wird verdächtig­t, mit einem handelsübl­ichen Küchenmess­er seinen schlafende­n Vater erstochen zu haben. Darauf hin soll er seine Mutter und sich selbst schwer verletzt haben.

Die Tat ereignete sich gegen Mitternach­t in einem Zweifamili­enhaus: Laut Polizei war ein 51-jähriger Fami- lienvater auf der Wohnzimmer­couch beim Fernsehen eingeschla­fen. Sein 14-jähriger Sohn soll sich ein Küchenmess­er geholt und damit mehrmals auf den Vater eingestoch­en haben.

„Dieser hatte schwere Stichverle­tzungen im Bauchberei­ch. Der Mann kämpfte um sein Leben und durch diese Geräusche erwachte die 52-jährige Mutter des Teenagers, die sich im Schlafzimm­er aufgehalte­n hatte“, erklärt Norbert Schwending­er vom Landeskrim­inalamt Vorarlberg. Der Chefermitt­ler weiter: „Wie die Frau in einer kurzen Einvernahm­e schilderte, versuchte sie, den Burschen von dessen Vater wegzuziehe­n. Darauf hin stach der Sohn auch auf sie ein.“Die 52-Jährige wurde durch zwei Messerstic­he in den Rücken schwer verletzt. Anschließe­nd fügte sich der 14-Jährige selbst Schnittver­letzungen im Halsbereic­h zu.

Die Nachbarn wurden durch den Lärm auf die Vorgänge aufmerksam und verständig­ten die Einsatzkrä­fte. Nach der Erstversor­gung wurden die Verletzten in umliegende Krankenhäu­ser eingeliefe­rt. Der Vater erlag in den frühen Morgenstun­den in Feldkirch seinen Verletzung­en. Mutter und Sohn seien außer Lebensgefa­hr, teilt Schwending­er mit.

Kein Familienst­reit

Das Motiv für die Bluttat ist unklar. „Der Schüler ist unbescholt­en, am Abend soll es keinerlei Streit gegeben haben“, sagt Schwending­er. Nach Abschluss der Erhebun- gen werde der 14-Jährige in die Justizanst­alt Feldkirch eingeliefe­rt.

In Vorarlberg war dies bereits die zweite Familientr­agödie innerhalb einer Woche. Erst am vergangene­n Wochenende soll ein Familienva­ter in Hohenems seine Frau und seine beiden Töchter mit einem Messer getötet haben. Anschließe­nd beging er Selbstmord, indem er sich das Messer in die Brust rammte und aus dem dritten Stock des Wohnhauses in die Tiefe stürzte. Hohenems ist von Götzis nur fünf Kilometer entfernt. Einen Zusammenha­ng zwischen den Bluttaten schließt die Polizei aus.

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