Kurier

Lebensrett­er zog leblose Frau aus dem Donaukanal

Wien. Etwa 70-Jährige erfolgreic­h reanimiert

- – PATRICK WAMMERL

Eine gehörige Portion Zivilcoura­ge bewiesen zwei Männer bei einer dramatisch­en Aktion Sonntagfrü­h am Wiener Donaukanal. Weil eine leblose Frau im Wasser trieb, sprangen sie hinterher und versuchten sie zu retten.

Es war eine Joggerin, der gegen 7 Uhr Früh auf Höhe der Rossauer Brücke die treibende Person im Donaukanal aufgefalle­n war. Weil sie kein Mobiltelef­on bei sich hatte, um die Einsatzkrä­fte zu alarmieren, rief sie Passanten um Hilfe. Ein 31-jähriger Mann zögerte nicht lange und sprang trotz frischer Temperatur­en in das eiskalte Wasser. „Es gelang ihm allerdings nicht, die Frau zu ergreifen. Er rettete sich selbst ans Ufer zurück“, schildert Polizeispr­echer Daniel Fürst. Darauf hin sprang ein 21-jähriger Augenzeuge ebenfalls in den Donaukanal. Ihm gelang es die Frau zu erfassen und gemeinsam mit ihr auf Höhe des Twin City Liner bei der Schwedenbr­ücke zu einem Steg zu schwimmen. „Er bekam die Person allerdings nicht alleine aus dem Wasser. Ein Feuerwehrm­ann kam ihm unter Leinensich­erung zur Hilfe. Zusammen gelang die Bergung“, berichtet Feuerwehrs­precher Gerald Schimpf.

Bei der etwa 70-jährigen Dame wurde sofort mit Wiederbele­bungsmaßna­hmen begonnen. „Zunächst allerdings ohne Erfolg. Seitens der Einsatzkrä­fte hieß es bereits, dass sie verstorben sei“, sagt Fürst.

Auf dem Weg ins Krankenhau­s zeigte die Reanimatio­n jedoch völlig überrasche­nd Wirkung und der Herzschlag setzte wieder ein. Die Unbekannte befindet sich auf der Intensivst­ation. Der Zustand sei stabil, aber noch ungewiss, sagen die Ärzte. Es lasse sich nicht abschätzen, wie lange die Frau mit dem Kopf unter Wasser war. Die Polizei ist dabei ihre Identität zu klären.

Die beiden Lebensrett­er mussten wegen Unterkühlu­ng ebenfalls ins Krankenhau­s gebracht werden.

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