Lebensretter zog leblose Frau aus dem Donaukanal
Wien. Etwa 70-Jährige erfolgreich reanimiert
Eine gehörige Portion Zivilcourage bewiesen zwei Männer bei einer dramatischen Aktion Sonntagfrüh am Wiener Donaukanal. Weil eine leblose Frau im Wasser trieb, sprangen sie hinterher und versuchten sie zu retten.
Es war eine Joggerin, der gegen 7 Uhr Früh auf Höhe der Rossauer Brücke die treibende Person im Donaukanal aufgefallen war. Weil sie kein Mobiltelefon bei sich hatte, um die Einsatzkräfte zu alarmieren, rief sie Passanten um Hilfe. Ein 31-jähriger Mann zögerte nicht lange und sprang trotz frischer Temperaturen in das eiskalte Wasser. „Es gelang ihm allerdings nicht, die Frau zu ergreifen. Er rettete sich selbst ans Ufer zurück“, schildert Polizeisprecher Daniel Fürst. Darauf hin sprang ein 21-jähriger Augenzeuge ebenfalls in den Donaukanal. Ihm gelang es die Frau zu erfassen und gemeinsam mit ihr auf Höhe des Twin City Liner bei der Schwedenbrücke zu einem Steg zu schwimmen. „Er bekam die Person allerdings nicht alleine aus dem Wasser. Ein Feuerwehrmann kam ihm unter Leinensicherung zur Hilfe. Zusammen gelang die Bergung“, berichtet Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf.
Bei der etwa 70-jährigen Dame wurde sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen. „Zunächst allerdings ohne Erfolg. Seitens der Einsatzkräfte hieß es bereits, dass sie verstorben sei“, sagt Fürst.
Auf dem Weg ins Krankenhaus zeigte die Reanimation jedoch völlig überraschend Wirkung und der Herzschlag setzte wieder ein. Die Unbekannte befindet sich auf der Intensivstation. Der Zustand sei stabil, aber noch ungewiss, sagen die Ärzte. Es lasse sich nicht abschätzen, wie lange die Frau mit dem Kopf unter Wasser war. Die Polizei ist dabei ihre Identität zu klären.
Die beiden Lebensretter mussten wegen Unterkühlung ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden.