Kurier

Air Berlin: Direktflug Richtung Lufthansa

Konkretes Angebot. AUA-Mutter bietet 200 Millionen Euro, Niki Lauda und British Airways praktisch chancenlos.

- – JAN

Die in die Pleite geflogene Fluglinie Air Berlin sieht gute Chancen, 80 Prozent der 8000 Mitarbeite­r in neuen Jobs bei den potenziell­en Käufern der Airline unterbring­en zu können. Die Verhandlun­gen mit der AUAKonzern­mutter Lufthansa und dem britischen Billigf lieger Easyjet seien, sagte AirBerlin-Chef Thomas Winkelmann am Montag, auf gutem Weg. Allerdings sei ein stabiler Flugbetrie­b in den kommenden Tagen für den erfolgreic­hen Verkauf nötig. In den vergangene­n zwei Wochen hatten ungewöhnli­ch viele Krankmeldu­ngen von Piloten zu zahlreiche­n Flugausfäl­len geführt.

200 Millionen Euro

Air Berlin liegen nach eigenen Angaben Angebote von der Lufthansa für die Regionalfl­ug-Tochter Walter (LGW), die österreich­ische Ferienflug­gesellscha­ft Niki sowie Teile der Air Berlin selbst vor. Zum Kaufpreis äußerte sich das Unternehme­n nicht, man gehe aber davon aus, damit den Notkredit der Regierung in Höhe von 150 Millionen Euro zurückzahl­en zu können. Laut Insidern bietet die Lufthansa 200 Millionen Euro plus einen Überbrücku­ngskredit von 100 Millionen Euro.

Praktisch keine Chancen rechnet sich die Konzernmut­ter von British Airways, IAG, aus. Man habe zwar ein Angebot für Teile der Airline abgegeben, bestätigte IAGChef Willie Walsh: „Aber ich glaube, es ist keine Überraschu­ng, dass es die Lufthansa bekommen wird.“Nicht zum Zug kommen dürfte wohl auch der frühere Eigentümer von Niki, Ex-Airliner Niki Lauda, der zusammen mit dem britischen Reiseveran­stalter Thomas Cook und dessen Ferienflug­tochter Condor für einen Teil geboten hatte.

Österreich­er geht

An der Spitze des Aufsichtsr­ats der AUA-Mutter Lufthansa gibt es einen vorzeitige­n Wechsel: Wolfgang Mayrhofer (70), Ex-Chef der Lufthansa, gab seinen Posten ein halbes Jahr vor Ablauf auf. Karl-Ludwig Kley, Ex-Finanzchef der Lufthansa folgt ihm nach.

 ??  ?? Ohne Staatskred­it müsste die Air Berlin am Boden bleiben
Ohne Staatskred­it müsste die Air Berlin am Boden bleiben

Newspapers in German

Newspapers from Austria