Kurier

Schräge Töne und Comedy

Mnozil Brass mit „Cirque“und Thomas Gansch mit „Schlagerth­erapie“im Konzerthau­s

- VON WERNER ROSENBERGE­R

Bei ihnen passen Humor und Musik zusammen. Bei ihren Konzerten darf gelacht werden. Mnozil Brass, die Vielharmon­iker der anarchisch­lustvollen Blechbläse­rklänge, stellen am 6. und 7. 10. im Konzerthau­s Neues vor:

„Cirque“, ein wilder Mix aus schrägen Tönen und Comedy in der richtigen Balance von Spaß und Ernst.

Thomas Gansch, Robert Rother, Roman Rindberger, Leonhard Paul, Gerhard Füssl, Zoltan Kiss und Wilfried Brandstött­er sind die „Monty Pythons der Musik“.

Ob sie Liszts „Liebestrau­m“spielen oder Burleskes aus Schostakow­itschs Melodrama „Die Nase“, in dem einer verzweifel­t nach seinem verlorenen Riechorgan sucht; ob das berühmte Harry-Lime-Theme von Anton Karas aus dem Film „Der dritte Mann“, oder ob Romantisch­es wie „C'est si bon“erklingt, bekannt durch Yves Montand, Louis Armstrong, Eartha Kitt und Hildegard Knef: Das Schöne bei der konsequent unkonventi­onellen Kultband der BlechblasS­zene ist das Überraschu­ngsmoment.

„Zuckerpupp­e“

Bei einem anderen Musikproje­kt – „Schlagerth­erapie“am 17. 12. im Konzerthau­s – widmet sich der Trompeter Thomas Gansch mit Brigitte Gansch (Gesang), Leonhard Paul (Posaune), Otto Lechner (Akkordeon) und Tommaso Huber (Kontrabass) sangeskräf­tig Ohrwürmern, die lange als Oma-Musik galten.

Gansch wurde als Kind der 1970er- und 1980er-Jahre mit Radio Niederöste­rreich sozialisie­rt: „Meine Mutter hat beim Bügeln die unsterblic­hen Melodien von Caterina Valente, Peter Alexander und all den anderen Göttern der Glückselig­keit mitgesunge­n. Das hat mich geprägt.“

Die Zeit, als einem beim Träumen von Bella Italia zu „Steig in das Traumboot der Liebe“warm ums Herz wurde und manmunter „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“trällerte. Oder das Lied von der „Zuckerpupp­e aus der Bauchtanzg­ruppe“.

Damals Nachkriegs­infantilis­mus, heute Oldies und Evergreens, die uns immer noch sentimenta­l machen. Von Kopf bis Fuß auf Schlager eingestell­t lässt Gansch in einem „launigen Happening“die Welt der leichten Unterhaltu­ngsmusik von anno dazumal wieder auferstehe­n. Witzig. Irrwitzig. Wahnwitzig. Mit viel Schmäh. Und garantiert ohne Florian Silbereise­n, Helene Fischer und Andreas Gabalier, so Gansch.

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„Cirque“am 6. und 7. Oktober im Konzerthau­s mit Mnozil Brass, der Kultband der Blechblas-Szene

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