Kurier

Wie man gefälschte Apps erkennt

IT-Sicherheit. Betrüger locken mit Fake-Apps

- – MICHAEL LEITNER

Immer wieder versuchen Betrüger, mit Fake-Apps die Smartphone-Nutzer zu überlisten.

Wer Apps herunterlä­dt, sollte künftig genauer hinschauen. Eine App, die sich für den beliebten Messenger WhatsApp ausgab, konnte zwischen einer und fünf Millionen Downloads in Googles Play Store erzielen. Der Eintrag im Store sieht der Original-App zum Verwechsel­n ähnlich. Selbst als Entwickler ist „WhatsApp Inc.“angegeben, wie beim Original. Der Schöpfer der Fake-App hat einfach ein Leerzeiche­n am Ende des Namens eingefügt, um die Nutzer zu täuschen. Die App selbst schleuste offenbar nur Werbung auf das Gerät, weitere Funktionen sind nicht bekannt. Zudem versteckte sie sich nach der Installati­on gut: Sie verzichtet­e auf ein App-Icon und einen Namen und war so „versteckt“in der Liste. Google wollte zunächst noch überprüfen, ob der Entwickler der App gegen Regeln verstoßen hatte, nach mehreren Medienberi­chten entfernte man die App schlussend­lich.

Kampf gegen Fakes

Es handelt sich dabei um keinen Einzelfall. Immer wieder tauchen dreiste Kopien von populären Apps in Googles Play Store und Apples App Store auf. WhatsApp ist ein besonders beliebtes Ziel, da es mit mehr als einer Milliarde Downloads eine der populärste­n Apps in beiden Stores ist. Insbesonde­re auf Googles Play Store sind immer wieder derartige FakeApps zu finden. Im April wurden 40 verschiede­ne Apps, meist Kopien von bekannten Anwendunge­n wie Pokémon Go, entdeckt, die Schadsoftw­are enthielten. Die betroffene­n Apps wurden auf mehr als zwei Millionen Geräten installier­t, bevor sie aus dem Store entfernt wurden. Google versucht mit verschiede­nen Maßnahmen dieses Problem zu lösen. So wurde mittlerwei­le ein Scanner für Schadsoftw­are in den Play Store integriert, der regelmäßig installier­te Apps überprüft.

Wie man sie erkennt

Obwohl sich die Betrüger große Mühe geben, sind Fake-Apps relativ leicht erkennbar. Meist weicht der Name oder das App-Icon leicht vom Original ab. Am Ende der Beschreibu­ng findet sich meist auch eine Liste mit anderen Apps des Entwickler­s. Wer dort verdächtig­e Einträge findet, sollte von einer Installati­on Abstand nehmen. Bewertunge­n sind oft mit Vorsicht zu genießen, da sich viele Betrüger über Tricks oder Bots gute Bewertunge­n erschleich­en. Warnungen von anderen Nutzern sollten aber ernstgenom­men werden. Auch die angefragte­n Berechtigu­ngen, zum Beispiel für Telefon oder Kamera, könnten auf Schadsoftw­are hinweisen. Es ist zudem ratsam, einen Malware-Scanner eines bekannten Unternehme­ns, wie Avast oder Symantec, zu installier­en. Googles Lösung erwies sich in Vergleichs­tests als eher unzuverläs­sig.

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Insbesonde­re WhatsApp wird gerne als Tarnung missbrauch­t

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