Kurier

Länderchef­s verlangen von Regierung weniger Regeln aus Brüssel

Erstes Forderungs­paket an Kurz & Strache. Landeshaup­tleute für Bekenntnis zu schärferer EU-Asylpoliti­k und Kampf gegen Sozialdump­ing – und für weniger Vorgaben beim Umweltschu­tz.

- (Mehr dazu auf Seite 17). – BERNHARD GAUL

Weniger Brüssel ist mehr Österreich: Das fordern die Landeshaup­tleute in einem gemeinsam vorbereite­ten Positionsp­apier, das am Freitag bei der Landeshaup­tleutekonf­erenz verabschie­det werden soll.

Und es klingt auffällig nach dem, was ÖVP-Chef Sebastian Kurz als auch FPÖChef Heinz-Christian Strache wiederholt im Wahlkampf gefordert haben: „In Bereichen, wo es ‚mehr EU braucht‘, soll es mehr EU geben, während es in Bereichen, die besser auf nationalst­aatlicher Ebene geregelt werden können, es ‚weniger EU‘ geben soll.“

Anders als im Wahlkampf, wo diesem Satz selten eine weitere Erläuterun­g folgte, listen die Landeschef­s 33 mehr oder minder konkrete Positionen auf, wie das Verhältnis zur EU künftig aussehen soll. Sie betonen dabei aber auch, dass dieses Positionsp­apier, das dem KURIER vorliegt, ein „Minimalkon­sens“sei, da teils „stark divergiere­nde Interessen insbesonde­re zwischen den westlichen und östlichen Bundesländ­ern“bestehen.

Einen ersten Wirbel gibt es bereits, weil die Landeschef­s Umweltaufl­agen beim Bodenschut­z, bei regionalen Ökosysteme­n und „national fließenden Gewässern“nur mehr „national bzw. regional“regeln lassen wollen. „Die Landeshaup­tleute wollen sich damit offensicht­lich um die Erfüllung längst überfällig­er Naturschut­z-Verpflicht­ungen drücken“, kritisiert­e umgehend die Umweltschu­tzorganisa­tion WWF und warnt vor einer „Schwächung der EU-Umweltpoli­tik“.

Fakt sei, ohne Druck von Regelungen im Beschäftis­etzen, um „grenzübere­uropäische­r Seite würde in gungs- und Sozialbere­ich. schreitend­es Lohn- und Sodiesem Bereich „wenig bis Die EU-Kommission würde zialdumpin­g“zu verhingar nichts“weitergehe­n.dern“.Einhierimm­erwiederRe­gelunweite­rer wichtiger Aspekt begen vorgeben, für die sie eiDas ist ein in Ostöstertr­ifft die von Brüssel eisern gentlich gar keine Kompereich brennendes Thema, da verteidigt­en „Natura-2000“tenz hat, wird seit Jahren aus den osteuropäi­schen Schutzgebi­ete, auch hier nicht nur von den BundesStaa­ten nach Österreich „entwollen die Länder Änderunlän­dern kritisiert. sendete“Arbeiter aufgrund gen Jetzt fordern die Landesbest­ehender Regeln den Unchefs, „mitgliedss­taatliche ternehmen deutlich billiger und regionale Kompetenze­n kommen, da sie nicht ins öszu achten“. Vor allem solle terreichis­che Sozialsyst­em Brüssel endlich Maßnahmen einzahlen müssen.

Lohn & Sozialdump­ing

Schon lange ein Dorn im Auge sind auch die Brüsseler

Zudem wird durch billigere Arbeiter aus dem Osten ein gewaltiger Druck auf das heimische Lohnsystem und den Arbeitsmar­kt ausgeübt.

Förderung für Bauern

Zuletzt geben die Länder ein Bekenntnis zur EU-Agrarpolit­ik und eine Warnung ab, dass es bei den durch den „Brexit“zu erwartende­n EU-Budgetkürz­ungen (Großbritan­nien ist ein großer Nettozahle­r) zu keinen „überpropor­tionalen finanziell­en Einschnitt­en“bei den Förderunge­n für die Bauern kommen dürfe. Landeshaup­tleutekonf­erenz ÖVP-Dominanz

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