Letzter Ausweg OP, erste Ausfahrt Levi?
ÖSV. Skispringerin Iraschko-Stolz plagt das Knie, Skistar Hirscher absolvierte gute Testläufe
Nur gut, dass Daniela Iraschko-Stolz keine Japanerin ist. Sonst müsste sie sich in ihrer aktuellen Situation noch viel größere Sorgen machen. Japan ist im Damen-Skispringen das, was Österreich über lange Jahre bei den Herren war, entsprechend umkämpft sind in der Skisprung- Vorzeigenation die Startplätze für Großereignisse.
Zumindest das Qualifikationsproblem für die Winterspiele in Südkorea stellt sich für Iraschko-Stolz angesichts der überschaubaren internen Konkurrenz nicht. Aber das ist dann auch schon so ziemlich das einzig Positive.
Drei Wochen vor dem Saisonauftakt befindet sich die Steirerin noch immer im Krankenstand. Ihr rechtes Knie ist nach zwei Jahrzehnten Skispringen mittlerweile dermaßen beleidigt, dass die bald 34-Jährige zuletzt nicht einmal mehr schmerzfrei Stiegensteigen konnte, von einem intensiven Training einmal ganz zu schweigen.
Eine neuerliche Operation, bereits die zweite in diesem Jahr, soll Iraschko-Stolz nun wieder auf die Sprünge helfen. Im Idealfall, so lautet die Hoffnung der Weltmeisterin von 2011, könne sie sich in eineinhalb Monaten endlich wieder einmal über eine Schanze wagen. Seit dem Weltcupfinale Anfang März in Oslo war die Eisenerzerin nicht mehr abgehoben. Manche im ÖSV zweifeln, dass Iraschko-Stolz noch einmal in alter Stärke zurückkehren wird. „Ich bin zuversichtlich“, versichert sie.
Levi lockt
Bei einem anderen hochdekorierten ÖSV-Athleten stellt sich derweil nur mehr die Frage, wann er wieder in den Weltcup einsteigen wird. Ob schon am Sonntag beim Slalom in Levi oder doch erst in dreieinhalb Wochen beim Riesentorlauf in Beaver Creek (3. Dezember). Marcel Hirscher absolvierte gestern auf der Reiteralm das erste Stangentraining seit seinem Außenknöchelbruch. Dieser Härtetest verlief überraschend gut, weshalb der Salzburger mit einem Antreten in Levi liebäugelt. Im Vorjahr hatte er dort gewonnen.
Auch bei Anna Veith rückt das Comeback näher. Ein Start in den Speedbewerben in Lake Louise (1. bis 3. Dezember) ist nicht unmöglich, aber „mein Körper gibt das Tempo vor“, erklärte die 28-Jährige bei Servus TV.
Ihre Teamkollegin jam Puchner läuft Gefahr, Olympia zu verpassen. Die Speed-Spezialistin, die sich bei der WM in St. Moritz das Schien- und Wadenbein gebrochen hatte, musste abermals operiert werden.