17 Schafe heuer von Wölfen gerissen
Schadensbilanz. WWF fordert von der Politik mehr Engagement für Herdenschutzmaßnahmen
Nach dem Ende der Almsaison hat die Umweltschutzorganisation WWF eine Bilanz zu den von Wölfen verursachten Schäden in der Landwirtschaft gezogen. Demnach sind heuer „gerade einmal 17 Schafe“den Raubtieren zum Opfer gefallen – für den WWF fällt die Verlustrate angesichts von rund 200.000 Schafen, die auf Österreichs Almen aufgetrieben werden, „sehr bescheiden“aus. Sechs der 17 getöteten Tiere wurden Ende April in Fulpmes im Stubaital (Tirol) gerissen.
Der Wolf hält sich womöglich noch immer in der Nähe auf: In der Nachbargemeinde Telfes ist in der Nacht auf 30. Oktober ein Tier von einer Wildkamera aufgenommen worden. Weitere Schäden sind seit Ende April aber nicht bekannt. „Aktuell liegen uns keine Hinweise oder Meldungen vor, dass der Wolf Nutztiere gerissen hat“, sagte der Beauftragte des Landes Tirol für große Beutegreifer, Martin Janovsky.
Unterdessen erneuerte der WWF seine Forderung an die Politik, das Thema Herdenschutz zu forcieren. „Da- mit die Landwirte Zäune und Herdenschutzhunde anschaffen können, müssen sie sich auf Unterstützung bei der Finanzierung verlassen können“, meinte zuletzt WWF-Wolfsexperte Christian Pichler.
Pilotprojekte
Derzeit konzentrieren sich Herdenschutzmaßnahmen im Wesentlichen auf Pilotprojekte, die der Österreichische Bundesverband für Schafe und Ziegen durchführt. In Kals (Osttirol) wurde etwa mit der Herdenschutzhunden experimentiert. Ob dieses Programm auch im kommenden Jahr fortgeführt wird, ist unklar.