Kurier

Kindergart­en-Studie: Kein Fehlverhal­ten

Gutachten bestätigt zwar Einfluss des Ministeriu­ms, widerlegt aber den Vorwurf der Fälschung

- – BILAL BALTACI

Wiens roter Bildungs- und Integratio­nsstadtrat Jürgen Czernohors­zky zählte stets zu den schärfsten Kritikern der von Sebastian Kurz beauftragt­en Kindergart­en-Studie – und weicht auch nach der Prüfung der Forschungs­arbeit keinen Fußbreit von seiner alten Position ab: „Das Ergebnis der heute präsentier­ten Prüfung belegt im Grunde das, was wir immer gesagt haben: Die Studie weist schwere Mängel auf “, sagt er zum KURIER.

Neben „deutlicher Kritik an der wissenscha­ftlichen Güte“spreche die Kommissi- on auch von „Einflussna­hme des Ministeriu­ms“, sagt der Wiener Stadtrat. Dass mit Ergebnisse­n aus dieser Studie Politik und Stimmung gemacht wurde, sei nun umso bedenklich­er.

Auf der anderen Seite aber führte diese „Pilotstudi­e“dazu, dass später gemeinsam von der Stadt Wien und dem Außenamt „eine weit umfassende­re Studie“beauftragt wurde. „Wien war es immer wichtig, dieses Thema auf der Basis gesicherte­r, qualitativ abgesicher­ter Fakten zu diskutiere­n“, sagt Czer- nohorszky. Auch an dieser Studie arbeitet Ednan Aslan übrigens mit. An der Spitze des Teams steht Erziehungs­wissenscha­fter Henning Schluss. Laut Heinz Engl, dem Rektor der Uni Wien, ist die Studie noch heuer fertig.

Czernohors­zky begrüßt den Ruf der Uni nach klaren Regeln bei der Kooperatio­n mit staatliche­n Stellen. „Gerade die Vorgänge rund um diese Studie“, sagt er, „haben gezeigt, dass die Rollen von Politik und Wissenscha­ft klar getrennt werden müssen.“

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