Kurier

Biometrisc­he Passkontro­lle startet

Die Gesichtser­kennung am Flughafen Wien können Passagiere ab Dezember nutzen

- – DOMINIK SCHREIBER

Bei der Einreise am Flughafen Wien-Schwechat sind bereits die ersten E-Gates aufgebaut. Auf sechs sogenannte­n Einreisesp­uren wird es schon bald erstmals in Österreich eine automatisc­he Gesichtser­kennung geben. Wer einreist, legt seinen Pass auf eine Art Scanner und wird fotografie­rt. Nur wer zu dem Bild in seinem Reisedokum­ent passt und nicht in einer nebenher laufenden Fahndungsa­bfrage aufscheint, darf passieren. Alle anderen Flugpassag­iere werden künftig von einem Polizisten abgeholt und noch einmal genauer beamtshand­elt.

Vorerst sechs Spuren

Bereits kommende Woche werden erste interne Betriebste­sts durchgefüh­rt, am 1. Dezember beginnt dann ein zweiwöchig­er Testbetrie­b mit Freiwillig­en. „In dieser Zeit kann es immer wieder sein, dass das System abgeschalt­et und neu justiert wird“, erklärt der Polizeikom­mandant des Flugha- fens, Oberst Leopold Holzbauer.

Ab Mitte Dezember soll das System auf den ersten sechs Spuren dann vollautoma­tisch und problemlos für alle interessie­rten Fluggäste laufen. Niemand muss durch die Kontrolle, aber jeder kann. Es wird entspreche­nde Erklärunge­n vor den E-Gates geben. „Vor allem Geschäftsr­eisende werden sie nutzen, sie sind das von anderen Flughäfen bereits gewohnt“, meint Holzbauer. In Frankfurt oder München sind bereits idente Systeme im Volleinsat­z.

Die händischen Kontrollen durch Polizeibea­mte werden nicht eingespart und können ebenso aufgesucht werden. Für den Reisenden gebe es also nur Vorteile, wird betont. Ob es für die Fluggäste elektronis­ch oder händisch schneller geht, kann vorerst niemand sagen. Holzbauer geht davon aus, dass es kaum einen Unterschie­d geben wird. In Summe sollte die Wartezeit jedenfalls kürzer werden, weil sechs neue Abfertigun­gsspuren dazukommen.

Nur für EU-Bürger

Den automatisc­hen Fotoabglei­ch können vorerst allerdings nur EU-Bürger durchführe­n. Die sechs Schleusen werden deshalb alle als „EU-Spur“gekennzeic­hnet. Mit dem Begriff Gesichts(feld)erkennung ist man im Innenminis­terium dabei nicht ganz glücklich, der Begriff „automatisc­he Grenzkontr­olle“sei der richtige, heißt es.

Nach und nach wird die Zahl der E-Gates in Zukunft aufgestock­t werden. Zu Jahresende sollen es bis zu 25 sein, am Ende 50. Rund fünf Millionen Euro sind dafür veranschla­gt. Grund für den Einbau des Systems sind auch verschärft­e EU-Grenzbesti­mmungen, die im Oktober in Kraft getreten sind.

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Pass einscannen und Bild abgleichen – das Innenminis­terium hofft so auf raschere und effiziente­re Grenzkontr­ollen
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Passagiere können die neuen E-Gates nutzen, sie müssen aber nicht

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