Kurier

Autobauer müssen CO2-Ausstoß senken oder Strafe zahlen

EU-Vorschrift. Brüssel verpflicht­et die Autoindust­rie zu niedrigen Emissionen. Fixe Quoten für E-Autos kommen nicht.

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Abgasärmer­e Autos, um den Klimawande­l zu bremsen: Das ist das Ziel, das die EUKommissi­on mit dem am Mittwoch präsentier­ten Vorschlag verfolgt. Demnach müssen die Autobauer den CO2-Ausstoß der Neuwägen um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent senken.

Schaffen sie das nicht, droht die Kommission den Autobauern mit hohen Strafen. Die Einhaltung der Ziele will Brüssel streng kontrollie­ren, für alle neu zugelassen­en Pkw und Klein-Lkw sollen Verbrauchs­anzeigen vorgeschri­eben werden.

Aktuell gilt, dass bis 2021 die Neuwägen im Flottendur­chschnitt 95 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren. Pro Gramm höherem Ausstoß ist ein Bußgeld von 95 Euro je Fahrzeug vorgesehen. Die neuen Regeln sollen danach ab 2022 gelten und beziehen sich nicht mehr auf eine konkrete Emissions- zahl, sondern auf eine prozentuel­le Senkung.

Während Umweltgrup­pen die Vorgaben als zu gering kritisiere­n, befürchtet der Deutsche Bundesverb­and der Automobili­ndustrie, dass die Werte nicht erreicht werden. Klimaschüt­zer hatten eine Reduktion der Emissionen des Treibhausg­ases CO2 um 40 Prozent gefordert. „Die EU ist vor der Autoindust­rie in die Knie gegangen“, sagt etwa der Verkehrscl­ub Österreich. Greenpeace fordert ein generelles Aus für Verbrennun­gsmotoren.

Um mehr E-Autos auf die Straßen zu bringen, hat sich die Kommission für ein Anreizsyst­em entschiede­n. Von einer verpflicht­etenden Quote für E-Autos wie sie etwa China vorhat, sieht Brüssel ab.

Gutpunkte und Anreize

Autokonzer­ne, die einen hohen Anteil von Null- oder Niedrigemi­ssions-Fahrzeugen produziere­n, sollen Bonuspunkt­e bekommen. Als zusätzlich­en Anreiz für E-Autos stellt Brüssel eine Förderung für Ladestatio­nen in Aussicht. Insgesamt 800 Mil- lionen Euro will Klimakommi­ssar Miguel Arias Caneta in den Ausbau für Stromtanks­tellen für Elektroaut­os stecken. Neben der Auf bauhilfe für ein Netz von Ladestatio­nen in ganz Europa gebe es auch Fördergeld­er für die Erforschun­g besserer Batterien. Caneta betonte, das sich mit diesem Paket für klimafreun­dlichere Autos bis 2030 die Ziele des Pariser Klimaabkom­mens für den Autoverkeh­r umsetzen ließen.

Der Verkehr ist für ein Viertel der CO2-Emissionen in der EU verantwort­lich.

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