Kurier

Voestalpin­e steuert auf bestes Jahr seit 2008 zu

Gewinnspru­ng. 389 Millionen Euro im Halbjahr

- – FRANZ JANDRASITS

Der heimische Stahl- und Technologi­ekonzern voestalpin­e steuert auf das beste Jahr seit der Krise im Jahr 2008 zu. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsj­ahres 2017/’18 hat sie dieses Ziel bereits erreicht. Voest-Chef Wolfgang Eder: „Wir sehen das beste Halbjahres­ergebnis seit Lehman.“Der Zusammenbr­uch der US-Investment­bank Lehmann im Herbst 2008 hatte die weltweite Finanzkris­e ausgelöst.

Die Zahlen können sich sehen lassen: Der Umsatz stieg um 16,5 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Drei Viertel des Anstiegs stammen aus Preiserhöh­ungen, ein Viertel aus höheren Mengen. Ebenfalls um zwei Drittel auf 389 Millionen Euro schnellte der Reingewinn in die Höhe.

„Schuld“an den guten Ergebnisse­n ist laut Eder die „sehr stabile Aufwärtsen­twicklunge­n in fast allen Branchen“. Im Verlauf des Geschäftsj­ahres, das Ende März 2018 endet, werde sich „an der starken Nachfrage aus der Automobili­ndustrie und der Konsumgüte­rindustrie nichts ändern“. Der Bereich Maschinenb­au entwickle sich stark nach oben, die Bauwirtsch­aft lege langsamer aber stetig zu.

Ein kleiner Unsicherhe­itsfaktor seien nach wie vor die USA, Präsident Donald Trump hatte immerhin eine deutliche Abschottun­g des Marktes angekündig­t. Eder sieht das mittlerwei­le aber eher gelassen, es sei viel angekündig­t, aber wenig umgesetzt worden.

Kehrseite der guten Entwicklun­g: Die notwendige Konsolidie­rung der europäisch­en Stahlindus­trie und die Beseitigun­g von Überkapazi­täten dürften jetzt neuerlich aufgeschob­en werden.

Lohnrunde geht weiter

Zur laufenden MetallerLo­hnrunde – die für die voestalpin­e mit fast 30.000 Mitarbeite­rn in Österreich enorm wichtig ist – und den drohenden Arbeitskam­pf will sich Eder nicht äußern. Er hoffe aber, „dass beiden Seiten klar ist, dass es dabei um die Wettbewerb­sfähigkeit des Standortes geht“.

Bei den Lohnverhan­dlungen selbst ist der Streik vorerst vom Tisch. Nach der Drohung der Gewerkscha­ften mit Streiks ab kommendem Dienstag wird heute, Donnerstag, weiterverh­andelt. In der 6. Runde wird ein Abschluss erwartet, allerdings auch eine neuerliche Nachtsitzu­ng.

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