Wiedersehen mit der Nummer 1 bei der großen Abschlussparty
Tennis-Saisonfinale. Dominic Thiem trifft in seiner Gruppe auf Rafael Nadal – erstmals nicht auf Sandplatz.
Bei kaum einen anderen Turnier haben Einzel- und auch Doppelspieler einen derart glanzvollen Auftritt wie beim ATP-Finale. In London werden die Spieler angekündigt und mit derart aufwendigem Schall und Rauch auf die Bühne begleitet, als würden die Rolling Stones die Bühne betreten.
Am Sonntag ist es wieder soweit. Das heißt, für Dominic Thiem erst am Montag. Denn da wird erstmals in seiner Gruppe gespielt, der man den Namen „Pete Sampras“verliehen hat. Der Amerikaner hat sich die „Patenschaft“verdient, immerhin hat er fünf Mal (1991, 1994, 1996, 1997, 1999) die große Abschlussparty gewonnen.
Thiems Gegner im Detail: Rafael Nadal plagen noch Kniebeschwerden, spie- len wird er aber. Die spanische Nummer eins der Welt (das bleibt er bis Jahresende) und der Niederösterreicher waren heuer die Besten auf Sand, in der Bilanz führt Nadal mit 5:2-Siegen – auf Hartplatz haben sie aber noch nie gegeneinander gespielt. Eine negative Bilanz hat Thiem auch gegen den Belgier David Goffin (3:7), gegen den bulgarischen Auftaktgegner Grigor Dimitrow hat Thiem zwei von drei Partien gewonnen. Von Lospech möchte Thiem-Trainer Günter Bresnik nicht sprechen. „Beim ATP-Finale gibt es keine Wurschtl-Gegner.“Der 56Jährige erwartet sich eine Leistungssteigerung seines Schützlings gegenüber der letzten Wochen. „Er hat sensationell trainiert“, sagt Bresnik, der mit Thiem aus Konzentrationszwecken sogar ein Training auf dem Schießstand absolvierte. „Dominic muss vom ersten Tag an auf höchstem Niveau spielen. Wichtig ist, dass er mit den Verhältnissen gut zurechtkommt.“Eines ist klar: „Hier trifft er jeden Tag auf einen potenziellen Gewinner.“
Federer gegen Zverev
Die gibt es auch in der anderen Gruppe (Namenspatron ist der dreifache ATP-FinalSieger Boris Becker). In dieser muss sich Turnierfavorit Roger Federer, 36, mit dem Deutschen Aufsteiger Alexander Zverev, mit dem kroatischen Wimbledon-Finalisten Marin Cilic und dem Amerikaner Jack Sock, der sich in letzter Minute mit dem Titel in Paris qualifizierte, herumschlagen. Aufgewärmt ist der Schweizer gut. Im Schottenrock besiegte er in Glasgow Andy Murray, der beim Comeback nach einer Hüftverletzung mit Schottenmütze auftrat. Gespart wurde nicht – der Erlös der Showpartie geht an die Unicef und eine schottische Stiftung, die Kinder unterstützt.
Oliver Marach ist mit dem Kroaten Mate Pavic in London als Ersatzmann im Doppel dabei, noch hat kein Team abgesagt.