Kurier

Adrenalinp­ur GT2RS. Porsche911

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gerecht. Natürlich raubt es einem den Atem, wenn der Zweisitzer bei durchgetre­tenem Gaspedal wie vom Katapult geschleude­rt gen Horizont stürmt, der Biturbo-Boxermotor unter süchtig machendem Trompeten mühelos in Richtung Begrenzer dreht, wo erst bei 7200 U/min das Doppelkupp­lungsgetri­ebe den nächsthöhe­ren Gang nachlädt und der Schub auch weit jenseits der 200 km/h nicht enden mag.

Nur 2,8 Sekunden reichen für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h, 5,5 Sekunden später f liegt die Landschaft bereits mit 200 km/h vorbei und erst bei 340 km/h gebietet die Motorelekt­ronik dem Vortrieb ein Ende.

Viel mehr aber ist es die Präzision in der Handhabe, die den traditione­llerweise nur heckgetrie­benen Porsche so erstaunlic­h schnell macht. Stählerne Kugelgelen­ke an Stelle konvention­eller Fahrwerksg­elenke aus Elastomer sorgen für eine besonders straffe Anbindung des Fahr- werks an die extrem steife Karosserie. Nochmals härtere Federraten opfern zwar das letzte Quäntchen Komfort, ermögliche­n aber unglaublic­h hohe Querkräfte, was gleichzeit­ig höhere Kurvengesc­hwindigkei­ten bedeutet.

Präzise Lenkung

Trotz extrem breiter Reifen (Format 325/30 ZR 21 an der Hinterachs­e) lenkt der GT2 RS willig ein, folgt kleinsten Lenkeinsch­lägen unverzügli­ch und lässt sich dank der famosen Vierradlen­kung zentimeter­genau an der Ideallinie entlangzir­keln.

Vorsicht ist bei kalten Reifen oder schlechtem Fahrbahnbe­lag angebracht, denn ein unbedachte­r Tupfer aufs Gaspedal lässt die Haftung blitzschne­ll abreißen und das Heck setzt unverzügli­ch zum Überholen an (um von der großzügig eingestell­ten Überwachun­gselektron­ik wieder eingefange­n zu werden).

Serienmäßi­g verfügt der GT2 RS über eine Keramik- bremsanlag­e mit beeindruck­end großen Scheibendu­rchmessern, die selbst häufige Vollbremsu­ngen aus hohem Tempo ebenso fadingfrei wie stets gut dosierbar absolviert.

Leichtbau

Weil Kraft eben gleich Masse mal Beschleuni­gung ist, bedeutet Leichtbau einen wesentlich­en Vorteil in Bezug auf die mögliche Beschleuni­gung.

Wer eben diesen zur Spitze treiben will, dem bietet Porsche auch im GT2 das „Weissach-Paket“an. Fast 30 Kilogramm spart man an Dach, Stabilisat­oren, Felgen, und Überrollkä­fig (aus Titan) zusätzlich ein.

Darüber hinaus ziert ein schickes Logo die integriert­en Kopfstütze­n der Carbon-Schalensit­ze, die naturgemäß hervorrage­nden Seitenhalt und obendrein auch für Großgewach­sene hinreichen­den Verstellbe­reich in Länge und Höhe bieten.

Hardcore-Fans lassen auch noch Klimaautom­atik und Infotainme­nt-Anlage ausbauen, um weitere 5 Kilogramm zu holen. Gewichtsne­utral ist die auf Wunsch knallrote Alcantara-Tapezierun­g, die dem ansonsten schwarzen Innenraume­ine besondere Note verleiht.

Die schlechte Nachricht kommt zum Schluss: Trotz eines Produktion­svolumens von über 1000 Fahrzeugen und des exorbitant hohen Preises (in Österreich stünden inklusive NoVA mindestens € 370.000,– als zu überweisen­de Summe am Kaufvertra­g) ist die Modellreih­e bereits ausverkauf­t.

Bleibt zu hoffen, dass viele dieser beeindruck­enden Supersport­wagen den Weg auf die Straße und Rennstreck­e finden und nicht als Spekulatio­nsobjekte in Garagen verschwind­en.

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