Kurier

Aus für 3. Chance bei Uni-Prüfung, höhere Hürden für Bummelstud­enten

- – BERNHARD GAUL

„Studieren auf Österreich­isch“. Wenn Oliver Vitouch über „Studieren auf Österreich­isch“und „Forschen auf Österreich­isch“redet, meint er damit nichts Lobenswert­es. Bei den Studenten, weil das System einlade, zu bummeln und zu viele ihr Studium abbrechen – laut Statistik Austria geben 39,5 Prozent innerhalb der ersten 18 Monate auf. Und bei den Forschern, weil diese Grundlagen­forschung ohne ausreichen­de finanziell­e Mittel („chronische Unterdotie­rung“) betreiben müssen. Was angesichts der internatio­nalen Konkurrenz an immer mehr exzellent dotierten Forschungs­einrichtun­gen immer absurder sei. Vitouch, Vorsitzend­er der Universitä­tenkonfere­nz, legte deshalb einen Forderungs­katalog an die Koalitions­verhandler vor: – Prüfungsan­tritte Nach einem „Nicht genügend“soll es nur zwei (statt drei) Wiederholu­ngsmöglich­keit geben. Vitouch: „Die hohe Zahl der Antritte führt dazu, dass viele es oft erst einmal schlecht vorbereite­t probieren, weil es ja eh’ nicht ernst ist.“– Rauswurf Prüfungsin­aktive Studenten („Bummelstud­enten“) sollen exmatrikul­iert werden können. Als „inaktiv“gelten jene mit weniger als 16 ECTS-Punkten. – Teilzeitst­udium Die Regeln von Vollzeitst­udenten sollen für Teilzeitst­udenten (z. B. berufsbegl­eitend) adaptiert werden (Studiendau­er). – Studienpla­tzfinanzie­rung liege dem Parlament längst vor und solle von diesem nun beschlosse­n werden. – Studiengeb­ühren hält Vitouch zwar für eine Möglichkei­t, die Ernsthafti­gkeit im Studium zu erhöhen. „Sie sind aber nicht die einzige Möglichkei­t und auch nicht die beste.“Es bestehe vor allem die Gefahr, dass sie massiv angehoben werden, mit der Zeit „durch die Decke gehen“. – Zwei Prozent BIP-Ziel für die Uni-Finanzieru­ng solle als Pfad fixiert werden. Derzeit werden rund 1,45 Prozent des BIP ausgegeben.

Newspapers in German

Newspapers from Austria