Kurier

„Moslem-Mama“: FPÖ-Mann hat selbst iranische Wurzeln

NÖ. Aber Ja zu Landeshaup­tfrau Mikl nach Wahl

- – MATTHIAS HOFER

„Dass auf Bundeseben­e zwei Parteien miteinande­r verhandeln, ist für uns kein Grund, die ÖVP in Niederöste­rreich aus der Ziehung zu lassen.“Udo Landbauer steht zu seinem Vorwurf vom Wochenende, Johanna MiklLeitne­r betreibe „Zwangsisla­misierung“. Die Landeshaup­tfrau hatte er in einer Aussendung als „MoslemMama-Mikl“bezeichnet. Der 31-Jährige wird die nö. FPÖ als Spitzenkan­didat in die Landtagswa­hl führen.

Grund für die Attacke war der Umstand, dass in nö. Kindergärt­en laut Bildungspl­an Feste, Speisen und Musik unterschie­dlicher Kulturen behandelt werden sollen. Es gebe eine ganze Reihe von Beispielen, die zeigen, dass bewusst versucht werde, „den Islam als zu uns gehörig darzustell­en“, sagt Landbauer. „Das muss auf hören.“Bei der Zuwanderun­g müsse sich einiges ändern: „Wir müssen den Anreiz abschaffen, dass diese Herrschaft­en zu uns kommen, um hier üppige Sozialleis­tungen zu genießen.“

Migrations­hintergrun­d

Landbauer selbst stammt aus einer Familie mit Migrations­hintergrun­d. „Ja, meine Mutter hat persische Wurzeln“, erzählt er. Ein Anlass, seinen Ton zu ändern, sei dieser Umstand aber nicht. „Warum sollte er es sein? Ich sehe keinen Grund dazu.“

Landbauer ist Stadtrat in Wiener Neustadt und Landtagsab­geordneter im vierköpfig­en FPÖ-Klub. Politisch aktiv war er vor allem im Ring Freiheitli­cher Jugend (RFJ), wo er Landes- und Bundesobma­nn war. 2014 kandidiert­e er als Landesspit­zenkandida­t für die EU-Wahl und kam dabei auf 19 Prozent.

Jetzt tritt der junge Freiheitli­che – statt Walter Rossenkran­z, den die Partei in Wien braucht – an, um „das historisch beste FPÖ-Ergebnis bei einer Landtagswa­hl im Bundesland“zu erreichen. Eine KURIER-OGM-Umfrage bescheinig­t den Blauen ein Potenzial von 20 Prozent. Bei der Wahl 2013 kamen sie auf 8,2 Prozent.

Landbauer zweifelt nicht daran, dass die ÖVP stärkste Kraft werden wird. Dass auch die FPÖ dann Johanna MiklLeitne­r zur Landeshaup­tfrau wählen wird, stellte er außer Zweifel.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria