Kurier

Umstritten­e Reisen nach Osteuropa

Gudenus. Kontrovers­e Auslandsko­ntakte

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Die Auslandsko­ntakte des Wiener FPÖ-Vizebürger­meistes Johann Gudenus sorgen immer wieder für Kontrovers­en. Allen voran der Besuch beim tschetsche­nischen Diktator Ramsan Kadyrow 2012 in Grosny. Zum Thema tschetsche­nische Flüchtling­e sagte Gudenus damals: „Wir waren einer Meinung. Der überwiegen­de Großteil der Asylanten sind Wirtschaft­sflüchtlin­ge. Und wir konnten uns selbst überzeugen, dass keine Verfolgung seitens Kadyrows vorliegt.“Der Besuch löste heftige Kritik hervor, etwa von Amnesty Internatio­nal, aber auch vom österreich­ischen Außenminis­terium.

Wahlbeobac­hter

Im März 2014 reiste Gudenus als „Wahlbeobac­hter“zum Referendum über die künftigen Status der ukrainisch­en Halbinsel Krim. Begleitet wurde er dabei vom ehemaligen FPÖ-Spitzenpol­iti- ker Ewald Stadler sowie dem damaligen Nationalra­t Johannes Hübner. Laut Medienberi­chten sei die Reise auf Initiative der „Eurasian Observator­y for Democracy and Elections (EODE) mit Sitz in Belgien zustande gekommen, deren Chef als rechtsextr­em eingestuft wird. Gudenus’ Urteil über das Referendum auf der Krim: „Es war kein Druck, es waren keine Einschücht­erungen, es war kein Zwang.“

Homo-Lobby

Für Aufregung sorgte im selben Jahr eine Rede Gudenus’ bei einer Veranstalt­ung in Moskau, bei der er gegen EU, NATO, USA und eine sogenannte „Homosexuel­lenLobby“wetterte. Scharfe Reaktionen der anderen Parteien waren die Folge. Gudenus verteidigt­e sich damals: „Ich bin ein Familienlo­bbyist, der für den Schutz und die Stärkung der traditione­llen Familie eintritt.“

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