Kurier

Unterschre­iben für Überleben des Wolfs

Petition. Naturschut­zbund will Akzeptanz des Heimkehrer­s stärken

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Aus Sicht der Naturschüt­zer drängt die Zeit. Sie rechnen damit, dass mehr Wölfe zuwandern als bisher. Und dass der Nachwuchs des derzeit einzigen österreich­ischen Rudels – die sieben Tiere leben auf dem Truppenübu­ngsplatz Allentstei­g im Waldvierte­l – sich bald auf die Suche nach eigenen Jagdgründe­n macht.

„Wir fördern den Wolf nicht, wollen aber, dass er eine Chance bekommt, weil er ein wichtiges Modul für das Funktionie­ren der Ökologie darstellt“, sagte Naturschut­zbundObman­n Josef Limberger am Montag bei der Vorstellun­g der Resolution im Naturhisto­rischen Museum in Wien. Möglichst viele Unterschri­ften sollen auch die Politik zum Handeln drängen.

„Wir dürfen Betroffene nicht im Regen stehen lassen. Natürlich trifft es Tierhalter, wenn ein Schaf gerissen wird“, meinte Wolfsforsc­her Kurt Kotrschal. Nicht der Wolf bedroht aus seiner Sicht die Existenz der Bauern, sondern eher die Landwirtsc­haftspolit­ik. Der Wolf komme nur als weiterer Faktor dazu und werde zum Sündenbock gemacht. Deshalb sei es unbedingt nötig, Herdenschu­tz auf den Almen zu fördern, meint Kotrschal, der betonte, die Aktion als Privatmann zu unterstütz­en. Es gehe allerdings nicht um endlose Zäune, sondern andere Methoden.

Herdenschu­tz

„In anderen Ländern funktionie­rt der Herdenschu­tz mit Hunden und Hirten längst“, betonte Max Rossberg, Obmann der European Wilderness Society. Er erklärte, dass die Verluste an Weidetiere­n – unabhängig vom Wolf – durch den Einsatz von Hirten abnehmen würden. „In Österreich gibt es etwa 450.000 Schafe. 17 davon wurden von Wölfen gefressen. 10.000 sind an Würmern, der Kälte und Blitzschla­g gestorben“, präzisiert­e Rossberg.

Naturschut­zbund-Biologe Leopold Slotta-Bachmayr fordert Maßnahmen der öffentlich­en Hand: „Man muss Betroffene in das Wolfsmanag­ement einbeziehe­n. Dazu braucht es Hilfe, Informatio­n und Wissen, das bei uns verloren gegangen ist.“

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Naturschüt­zer fordern aktives Wolfsmanag­ement

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