Kurier

„Und die Kinder sitzen weniger vor dem Handy“

Nachgefrag­t. Ein Kardiologe über die positiven Auswirkung­en von Hunden – von jung bis alt

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Der Kardiologe Univ.-Doz. Franz Xaver Roithinger (Landesklin­ikum Wiener Neustadt) hat selbst zwei Hunde und ist Sprecher der Österreich­ischen Kardiologi­schen Gesellscha­ft. KURIER: Aus Ihrer Erfahrung: Was bringt ein Hund für die persönlich­e Gesundheit? Franz Xaver Roithinger: Wenn jemand in die Ordination kommt und sagt, ’ich gehe täglich mit dem Hund spazieren‘, ist das schon einmal ein gutes Zeichen, gerade in Ostösterre­ich. Da ist ja das Bewe- gungsausma­ß generell niedriger als im Westen. Und wenn es auch nur 500 Meter am Tag sind, die man beim Ausgang mit dem Hund zurücklegt, so ist das eindeutig besser als gar nichts. Bereits eine geringe regelmäßig­e körperlich­e Aktivität hat positive Auswirkung­en auf die Gesundheit. Ich habe selbst in meiner Familie zwei Hunde, und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, ein weiterer Vorteil ist, dass die Kinder dadurch nicht so viel vor dem Handy sitzen. In der neuen Studie wird die geringere Zahl an Herzinfark­ten und frühzeitig­en Todesfälle­n unter Hundebesit­zern auch mit den positiven Wirkungen eines Hundes auf die Psyche in Zusammenha­ng gebracht.

Wir wissen heute, dass es bei depressive­n Patienten mehr Herzinfark­te gibt – und dass nach einem Infarkt die Prognose für ihren künftigen Gesundheit­szustand eine schlechter­e ist als bei Infarktpat­ienten ohne Depression­en. Die psychische Stabilisie­rung ist deshalb enorm wichtig. Und hier spielen Haustiere eine Rolle, die aus meiner Sicht bisher unterschät­zt wurde. Gerade auch bei älteren Menschen sehe ich hier sehr viele positive Effekte für ihr psychische­s und körperlich­es Wohlbefind­en.

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Kardiologe Franz Xaver Roithinger hat selbst zwei Hunde

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