Kurier

Carsharing-Boom: 200 Leihwagen mehr

Expansion. DriveNow stockt Wiener Flotte auf / Anbieter sehen Raum für weiteres Wachstum

- – STEFANIE RACHBAUER

Spontan entlehnbar­e Autos kann es in Wien nicht genug geben – zumindest wenn es nach den hier aktiven Carsharing-Anbietern geht. Ab Mittwochmi­ttag stehen Carsharing-Fans 200 Leihautos mehr zur Verfügung: DriveNow hat seine Flotte um 150 BMW und 50 Mini auf insgesamt 700 Stück aufgestock­t.

Der Ausbau soll die Wege der Nutzer zu den Fahrzeugen verkürzen und sicherstel­len, dass genug Pkw für den wachsenden Kundenstam­m bereit stehen. DriveNow hat aktuell 88.000 Kunden. Das Geschäftsg­ebiet ist 101 Quadratkil­ometer groß – und soll es auch bleiben. Denn DriveNow will seinen Aktivitäts-Radius – anders als bei der Flotten-Erweiterun­g im Herbst 2016 – nicht ausdehnen. Wachsen soll aber die Zahl der angebotene­n EAutos. DriveNow-Geschäftsf­ührer Robert Kahr will die derzeit 20 Stück aufstocken, sobald die Stadt mehr öffentlich­e E-Tankstelle­n geschaffen hat. Kahr: „Wir hoffen, dass es 2018 soweit ist.“

Völlig neu, nämlich dynamisch, werden ab sofort die Preise für die Langzeit-Nutzung berechnet. Stundenpak­ete werden zu Zeiten geringer Auslastung nun günstiger angeboten. Eine Drei-Stunden-Fahrt ist ab 29, statt bisher 32 Euro, zu haben. DriveNow und sein Konkurrent

Car2Go bieten nun insgesamt 1400 Fahrzeuge nach dem stationslo­sen Freefloati­ng-Prinzip (Autos können in gewissen Geschäftsg­ebieten abge

stellt werden) an. Dazu kommen ab 10. Dezember 25 Rail-&-Drive-Fahrzeuge (ge

hören der ÖBB) und bis Frühjahr 70 Leihwagen von Stadtauto, die an fixen Stationen entlehnt werden. Eng werde es nicht, glaubt Kahr: „Wien ist eine wachsende Stadt, wir sehen noch großes Potenzial.“

Luft nach oben

Das Freefloati­ng sei das Prinzip, das den Kunden am meisten entspreche. „Die Leute wollen nicht an einen Parkplatz zurück fahren.“ Car2Go-Geschäftsf­ührer Alexander Hovorka teilt die Einschätzu­ng: „Trotz des stetigen Wachstums stehen wir in Wien noch am Anfang und sehen großes Potenzial.“Trends wie Urbanisier­ung und Digitalisi­erung würden für Freefloati­ng-Carsharing sprechen.

Einen erbitterte­n Kampf um Kunden fürchtet man auch bei Rail & Drive nicht. „Wir sprechen eine andere Zielgruppe an: Bahnkunden, die die letzte Meile an ihr Ziel mit dem Pkw zurücklege­n“, sagt eine Sprecherin. Rail & Drive bietet österreich­weit künftig 150 Autos an 16 Bahnhöfen an – in Wien am West- und Hauptbahnh­of.

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DriveNow will auch die Zahl der E-Autos auf den Straßen erhöhen

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